Himmelstempel
Wie viele Mal sicherheitsdurchleuchtet werden pro Tag ist eigentlich noch gesund? Schon oft habe ich viel Wartezeit auf dem Pekinger Flughafen zugebracht, aber in der Innenstadt war ich noch nie. Bei einer weiteren Reise ins Reich der Mitte habe ich einen „großzügigen“ Stopover in der Hauptstadt eingeplant und mich dabei sehr sicher gefühlt.
„Großzügig“ ist relativ, denn es waren genau 17,5 Stunden von der Landung in Peking bis zum Weiterflug. Klingt auf dem ersten Blick viel, aber in China ist alles eine Nummer größer als in Deutschland und die Wege in der Stadt sind weit.

Nach einem knapp 10stündigen Flug erreichte ich am Sonntag morgen 4:50 Uhr den Pekinger Capital Airport. Der Flug mit Air China über Nordsibirien war sehr beengt und ich habe kaum geschlafen. Die Einreise in China [durchleuchtet], die Gepäckabholung und anschließende Aufbewahrung nahmen weitere zwei Stunden in Anspruch. Nachdem ich es dann geschafft hatte eine Peking Transportation Smart Card (Yikatong Card) am Schalter zu kaufen und mit Geld aufzuladen, konnte die Besichtigungstour mit der Airport Line [durchleuchtet] beginnen.



Info Transport Peking: Mit der aufgeladenen Yikatong Card können U-Bahnen und Busse bargeldlos ohne langes Anstellen direkt beim Einsteigen bezahlt werden. Die Karte kann direkt am Flughafen bei der Airport Line gegen Kaution erworben werden. Ich habe nur U-Bahnen benutzt, da diese komplett in Englisch ausgeschildert sind. Busse und die Haltestellen sind meist nur auf Chinesisch ausgewiesen und nur an den Liniennummern zu erkennen. Die U-Bahnen sind sehr sauber und sicher, denn beim Betreten jeder Station werden das Gepäck und man selber durchleuchtet.
Mein erstes Ziel war der Himmelstempel im Süden der Stadt, den ich nach über einer Stunde U-Bahn-Fahrt kurz nach 8 Uhr erreichte. Der Eingang zum Park befand sich direkt neben der U-Bahnstation (Tian East Gate). Ich war überrascht wie viele Leute zu dieser frühen Stunde schon unterwegs waren.




Die riesige Parkanlage mit verschiedenen Tempeln und repräsentativen Bauten ist von einer mehreren Kilometer langen doppelten Mauer umgeben. Das wichtigste Gebäude befindet sich im Norden der Anlage. Die „Halle der Ernteopfer“ ist ein 36 Meter breiter und 38 Meter hoher Rundbau – und eines der Wahrzeichen von Peking. Das Bauwerk befindet sich auf einem dreistufigen Marmorsockel und wurde hauptsächlich im Frühjahr verwendet, um für eine gute Ernte zu beten.
In Richtung Süden erreichte ich über eine lange Brücke (1200 m) die „Halle des Himmelsgewölbes“. Hier befindet sich eine kleine Tempelanlage mit ehemaligen Getreidespeichern. Die umgebende kreisrunde Mauer soll so perfekt glatt und rund sein, dass ein Flüstern auch auf der anderen Seite hörbar ist. Durch die vielen Besucher war an Flüstern nicht zu denken. Südlich der Echomauer befindet sich eine riesige kreisrunde dreistufige Marmorterrasse mit Altar für die Wintermonate.



Im Park selber gibt es noch viel mehr zu entdecken (z.B. einen Chinesischen Rosengarten), aber die Entfernungen sind groß und ich wollte gern noch mehr von Peking entdecken. Allein nur in diesem Park bin ich 3,5 km gelaufen.