Orakel von Delfi, Kap Sounion, Santorin

Das berühmte antike Orakel von Delfi enttäuschte uns sehr, denn ein Großteil der Anlage war nicht zugängig und es gab kaum Erklärungstafeln, was die vielen wild durcheinander liegenden Steinbrocken einmal für eine Funktion hatten. Ohne selbst mitgebrachte Literatur ist man hier verloren. Obwohl der Eintritt frei war, saßen in dem Tickethäuschen fünf Griechen, die aktiv in Gespräche vertieft waren. Die fünft Leute waren bestimmt notwendig, dass nicht einer doch dummerweise ein Ticket kauft.

Über zahlreiche Pässe und durch Baumwollfelder führte unser Weg weiter Richtung Osten an Athen vorbei bis zum Kap Sounion, wo wir am Poseidon Tempel den berühmten Sonnenuntergang genießen wollten. Leider hatten wir uns im Gewirr der Autobahnen um Athen etwas verfahren und gerieten in der Innenstadt vollkommen in die abendliche Rushhour, so dass wir erst deutlich nach Sonnenuntergang am Kap ankamen. Die Sonne geht in den südlichen Ländern einfach zu schnell unter.

Nach 1632 km mussten wir uns schweren Herzens vom MIP (Ford Fiesta) trennen, denn MIP konnte nicht schwimmen und unsere nächsten Ziele waren die Inseln Santorin, Naxos und Paros in den Kykladen. Natürlich mussten wir auch nicht dahin schwimmen, denn mit einer Nachtfähre gelangten wir vom Athener Hafen Piräus zur Vulkaninsel Santorin. Die weißen Häuser der Insel befinden sich weit oben auf dem mit Wasser vollgelaufenen Kraterrand. Der Vulkan explodierte ca. 1650 v. Chr. und hinterließ einen rund 10 km großen Krater. Kurz nachdem die Fähre innerhalb der Caldera angelegt hatte, wurden die wenigen Rucksacktouristen, wie in Chile, sofort weggefangen. Nach kurzer Zeit hatten wir ein Doppelzimmer mit Bad, Küche, Balkon und Pool für 7,50 Euro pro Person und pro Nacht ausgehandelt. Santorin ist aufgrund seiner Geografie sehr beeindruckend. Von Thira, der Inselhauptstadt, hat man einen guten Blick in den Krater mit riesigen Kreuzfahrtschiffen und kann natürlich den Eseltreibern zuschauen, wie sie Touristen vom alten Hafen hinauf transportieren. Neben einer nicht unbedingt zu empfehlenden Exkursion zum neuen Krater Nea Kameni ist die 12 km lange Wanderung von Thira entlang des Kraterrandes nach Oia ein Muss. Oia, im Norden der Insel, bietet neben den engen Gassen und weißen Häusern auch die typischen Kirchen mit blauen Kuppeln. Den spektakulären Sonnenuntergang sollte man sich nicht entgehen lassen.