Venedig Dorsoduro & 3 Zinnen
Über die Scalzi-Brücke vor dem Bahnhof überquerte ich den Canale Grande zum letzten Mal und tauchte dann wieder in die Gassen der Stadtviertel Santa Croce und Dorsoduro ein, wobei ich hier auf drei ganz besondere Orte gestoßen bin.
Eine von außen eher unscheinbare, aber im Inneren grandios gestaltete Kirche ist die Chiesa di San Pantalon. Die Kirche ist sehr dunkel gehalten. An der Decke befindet sich eines der größten Deckengemälde der Welt von Gian Antonio Fumiani. Das Gemälde stellt das Martyrium und die Apotheose des Heiligen Pantaleon dar. Der Maler hat 24 Jahre an den 40 aneinander gefügten Leinwänden gearbeitet. Das Gemälde ist sehr beeindruckend, dass man nur mit offenem Mund in die Höhe staunen kann. In den Seitenkappelen und entlang der Wände befinden sich weitere großflächige Bilder, die diese Kirche zu einem Gesamtkunstwerk werden lässt.
Ein anderer fast schon dörflich geprägter Ort ist der Campo Santa Margherita. Es handelt sich dabei um den zweitgrößten Platz rechts des Canale Grande mit einigen kleinen Geschäften und Restaurants. Auf dem Platz wachsen mehrere schattenspendende Bäume und es gibt Bänke, die zum Verweilen einladen. Herrlich entspannend.
Fast schon wieder am Fähranleger in Zattere befindet sich der Squero di San Trovaso. Hier werden ganz traditionell die Gondeln, für die Venedig so berühmt ist, in Handarbeit hergestellt. Laut Verordnung sind die Gondel 10.85 Meter lang, 1.42 Meter breit und schwarz angestrichen. Früher gab es viele Gondelwerften, heute nur noch einige wenige, die neue Gondeln herstellen oder bestehende reparieren. Es ist möglich den Gondelbauern bequem von der anderen Seite des schmalen Kanals über die Schulter zu schauen.
Im Stadtviertel Dorsoduro gab es noch viele weitere interessante Kanäle und Orte fernab der Haupttouristenströme. Ein schöner Ort, um sich einfach treiben zu lassen.
Am Abend verbrachten wir alle gemeinsam Zeit im viel zu warmen Pool des Zeltplatzes. Am nächsten Morgen packten wir alles ein letztes Mal ins Auto und machten uns auf Richtung Norden. Vorbei an Belluno und Cortina d’Ampezzo fuhrten wir bei herrlichem Wetter durch die Dolomiten. Einen Stopp am Aussichtspunkt auf die Drei Zinnen konnten wir uns nicht verkneifen, denn vor vielen Jahren sind wir von hier zur Drei-Zinnen-Hütte hinaufgestiegen (September 2007 bei Schneefall).
Über den Felbertauerntunnel setzten wir unsere Reise bis in die alte Heimat nach Rosenheim fort, wo wir die nächsten Tage bei Freunden unsere lange Rundreise entlang der nördlichen Adria ausklingen lassen haben. Entgegen dem fast durchweg guten Wetter südlich der Alpen war das Wetter nördlich der Alpen meist sehr wechselhaft. Zwar warm, aber meist am Nachmittag mit Gewitter und Regen. Für einen Sprung in den warmen Floriansee hat es zwischen zwei Schauern dennoch gereicht.
In den letzten 3 Wochen sind wir 3990 Kilometer durch Tschechien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien und natürlich Deutschland gefahren. Die Reise war lang und wir haben jeden Tag neue spannende Orte entdeckt. Oftmals waren es die kleinen Orte oder die Begegnung mit dem Menschen vor Ort, die die Orte zu etwas ganz Besonderem haben werden lassen. Das Wetter war fast durchgängig gut, wenn nicht gar zu heiß, aber wir waren nahezu jeden Tag im Wasser, wobei uns das Schnorcheln im klaren Wasser der Adria am meisten gefallen hat.