Škocjanske jame & Parin
Die Reka verlässt die Šumeča jama durch den Hanke Kanal und führt in die noch größere nicht zugängige bis 146 Meter hohe und 308 Meter lange Martel Kammer (Martelova dvorana). Ab dort werden die Höhlen deutlich kleiner und die Wege des Wassers sind noch nicht vollständig bekannt. Der Fluss fließt unterirdisch weitere 35 km bevor er dann als Fluss Timavo an die Oberfläche zurückkehrt. Die Stille Höhle und der Übergang zur Reka befindet sich hoch oben in der Rauschenden Höhle und wurde erst deutlich später gefunden, weil sich die Forscher meist auf Flusslevel befunden haben und das Licht der damaligen Zeit kaum bis zur Höhlendecke reichte.
Die Führung endet in der Schmidl Halle – der Stelle wo die oberirdische Reka im Untergrund verschwindet. Hier besteht die Möglichkeit direkt zum Besucherzentrum zurückzukehren oder dem Verlauf der Reka ohne Führung weitere 2.5 km zu folgen. Man durchquert zunächst zwei ehemalige eingestürzte Höhlen (Velika und Mala Dolina) und betritt dann die großen hellen Höhlen Mariničeva jama und Mahorčičeva jama. Die Höhlen sind perfekt zum Fotografieren geeignet und erlauben die Erkundung im eigenen Tempo. Anschließend führt ein kurzer Weg über das Dorf Matavun zurück zum Besucherzentrum.
Für den Besuch sollten 3 Stunden für die komplette Tour (ca. 5 km gesamt) eingeplant werden. Wir haben 2 Tage vorher gebucht und noch unsere Wunschzeit bekommen. Die geführten Tourgruppen sind sehr groß, aber sie verteilen sich gut über die riesigen Höhlen. Wer kleinere Tropfsteinhöhlen kennt, wird von den gigantisch großen Höhlen überwältigt sein und nie wieder in eine Minihöhle gehen wollen. Die Führung (in Englisch) war sehr gut und sachlich ohne die in Deutschland so üblichen und unnötigen Geschichten von Drachen, Zwergen, Trollen und Hexen.
Piran
Nach unserer Zeit in Istrien stoppten wir auf dem Weg nach Italien an der Slowenischen Mittelmeerküste. Die Küstenregion wird auch historisch als Primorska bezeichnet und besitzt einen 46 km langen Zugang zur Adria mit Badebuchten und alten Ortschaften … wie Piran.
Die Halbinsel von Piran ist der westlichste Punkt Sloweniens und beherbergt, wie so viele Küstenorte in Istrien, eine venezianische Altstadt. Der kleine Ort kann bequem zu Fuß erkundet werden. Ein riesiges 7stöckiges halb in den Berg gebautes Parkhaus befindet sich außerhalb des Ortes. Von hier geht es ca. 1 km am Ufer der Adria entlang bis zum Tartini Platz – dem berühmten Geiger, Komponist und Sohn der Stadt. Der Platz wird umgeben von einem Labyrinth aus engen, verwinkelten und steilen Gassen. Oberhalb des Platzes erhebt sich die Kathedrale St. Georg (Cerkev svetega Jurija) mit venezianischen Glockenturm. Der Glockenturm, der an den Markusturm in Venedig erinnert, ist 46 m hoch und eröffnet einen tollen Blick über das Häusermeer der Altstadt bis weit hinaus auf die Adria.
Wir folgten der Uferlinie entlang der Altstadt bis zur westlichsten Spitze der Halbinsel. In den kleinen Gassen gab es viele Restaurants und im Meer wurde gebadet. Die Stadt ist zum Land hin durch eine historische Stadtmauer abgegrenzt. Der Weg zur Stadtmauer führt durch die engen Gassen steil und bei der Hitze sehr schweißtreibend in die Höhe. Der obere Teil der Stadtmauer mit 3 Türmen kann besichtigt werden. Der Blick öffnet sich über die komplette Stadt Piran und ist deutlich weiter wie der Blick vom Glockenturm der Kathedrale. Die roten Dächer der Stadt, das tiefblaue Meer, Pinien und Zypressen - einfach ein herrlicher Ort. Am Ende unseres Stadtspaziergangs ließen wir es uns nicht nehmen selber in das kühle Nass der Adria zu springen.
Wir haben den Westen Sloweniens als ein sehr abwechslungsreiches Land erlebt. Einen Mix aus Österreich mit Bergen und Italien am Meer auf sehr kleinem Raum. Die Menschen sind freundlich, aber im Sommer sind sehr viele Touristen, wie wir selbst, unterwegs. Slowenien ist nicht ganz günstig, denn jeder Parkplatz und jede Sehenswürdigkeit kosten nicht gerade wenig Eintritt.