Motovun & Poreč
Nur ca. eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt von Pazin befindet sich die nächste befestigte, isolierte und sehr gut erhaltene Bergsiedlung – Motovun.
Motovun
Die Stadt befindet sich im grünen hügeligen Hinterland von Istrien hoch oberhalb des Flusses Mirna. Der 277 m hohe Hügel ist schon vor den Römern besiedelt und wurde als Fluchtburg benutzt. Seit 1278 gehörte der Ort zu Venedig bis zum Untergang der Republik Ende des 18. Jahrhundert. Venedig und die reichen Patrizierfamilien haben die Stadt geprägt. Die Stadt ist seit 1300 von einem inneren und seit 17. Jahrhundert von einem äußeren komplett erhalten Mauerring mit Wehrtürmen und intakten Stadttoren umgeben. Vor den Mauern befindet sich eine kleine Vorstadt.
Die Bergfestung kann nur zu Fuß oder mit einem Shuttlebus besucht werden. Die Auffahrt in die Stadt ist nur Anwohnern erlaubt und mit dem eigenen Pkw muss auf einen der beiden großen Parkplätze geparkt werden.
Die Auffahrt mit dem Shuttlebus findet aller 30 Minuten statt und führt zum anderen Ende des Berges. Deutlich sehenswerter ist der kurze Aufstieg zu Fuß, denn dieser führt meist fernab der Straße durch die engen Gassen der Vorstadt. Bei den hohen Temperaturen bitte Wasser mitnehmen nicht vergessen.
Der Weg führt zunächst über schmale Stufen an uralten Steinhäusern vorbei. Die Häuser aus grobem Stein und mit Efeu überwachsen, sind liebevoll mit farbigen Türen und Fenstern hergerichtet und haben meist kleine Terrassen mit einem Blick weit über das grüne Tal. Die Ul. Angelo Gabrizza führt zum Stadttor der Vorstadt und vorbei an der Kirche Sv. Ivan Kristitelj und dann geht es weiter über die Ul. Borgo in die Höhe zum inneren Stadttor. In den uralten Häusern befinden sich kleine Geschäfte, Galerien und Restaurants. Überall wachsen Rosen und andere farbenfrohe Büsche. Vor mancher Tür parkt ein Auto, wo man sich nur wundern kann, wie das Auto hierhin kommt oder ob das Haus um das Auto gebaut wurde.
Der große Hauptplatz Trg Andrea Antico im Inneren ist mit Gebäuden aus dem 14. – 17. Jahrhundert umgeben. Die zinnenbesetzte Wehrmauer und verschiedene andere historische Gebäude können gegen Eintritt besucht werden. Der Palast ist heute ein Hotel. Der Glockenturm der Stephanskirche aus dem 17. Jahrhundert kann durch ein separates Ticket bestiegen werden. Der Ausblick in die grünen Hügel der Umgebung ist großartig. Der Besuch von Motovun ist absolut empfehlenswert.
Poreč
Nach all den Orten im Hinterland war es Zeit für einen Abstecher zurück an die Küste – diesmal nach Poreč. Die Geschichte der Orte und die Lage an der Westküste ist sehr ähnlich wie zum Beispiel in Rovinj. Gegründet während römischer Zeit auf einer Halbinsel, danach oströmisch, Überfälle, Plünderungen und Pest bis im 13. Jahrhundert Venedig bis Ende des 18. Jahrhunderts übernommen hat. Anschließend Habsburg, Italien, Jugoslawien, am Ende Kroatien. Die ganze Altstadt ist venezianisch geprägt und von einer mächtigen Stadtmauer umgeben. Es gibt ein paar alte Tempel und die bedeutende Euphrasius-Basilika.
Wir sind eine kleine Runde um und durch die Halbinsel gelaufen und obwohl später Nachmittag – es war sehr voll. Die gesamte Stadt bestand aus Souvenirläden, Restaurants oder Fressbuden. Wir wurden ständig angesprochen, ob wir nicht zum Dinner bleiben möchten. Nervig und abschreckend. Wir entschieden uns schnell diesen absolut überfüllten Touristen Hotspot zu verlassen und wieder an die beschauliche Westküste zum Baden zu fahren.