Stora Dyrön
Die Küste um Göteborg bis hinauf weiter nach Norwegen ist mit unzähligen kleinen und großen felsigen Inseln durchzogen. Der Schärengarten, ein Relikt der letzten Eiszeit, ist auf der einen Seite eine einzigarte schroffe und abweisende Landschaft und auf der anderen Seite eine Inselwelt, die an den erstaunlichsten Stellen mit Häusern und ganzen Ortschaften durchzogen ist.
Für unseren Ausflug in die nördlichen Schären wollten wir die Insel Stora Dyrön besuchen. Die Insel verfügt über einen Nord- und einen Südhafen und kann über verschiedene Linienfähren erreicht werden. Wir wählten die Fähre von Rönnäng einem kleinen Ort an der Südspitze der Insel Tjörn, die über Brücken mit dem Festland verbunden ist.
Bevor wir jedoch auf die Fähre steigen konnten, war die größte Herausforderung einen Parkplatz zu finden. Rönnäng drückte sich eng zwischen die kargen Felsen. Jeder verfügbare Parkplatz war privat. Etwas abgelegen, in einem Industriegebiet, gab es zwar Parkplätze, aber die waren bereits alle voll. Auf einem privaten Parkplatz daneben ergatterten wir den letzten freien Platz, aber wir hatten ein Problem! Die Bezahlung des Parkplatzes war nur über „Swish“ möglich. Wir konnten damit erst mal nichts anfangen. Eine Schwedin erklärte uns, dass es sich um ein mobiles Bezahlsystem in Schweden handelt, was nur mit einem schwedischen Bankkonto funktioniert. Wir konnten uns also nicht einfach
eine weitere App herunterladen und bezahlen. Es war auch nicht möglich einen Schweden bar zu bezahlen, denn niemand konnte unseren 500 SEK Schein wechseln, weil niemand Bargeld dabei hatte. Selbst in einem nahen Geschäft konnte niemand wechseln, weil nicht so viel Bargeld in der Kasse war. Nach einer Weile traf ich die Schwedin vom Anfang wieder und sie fragte, ob ich mittlerweile Bargeld hätte. Leider nein! Kurzerhand kaufte sie das Parkticket für 100 SEK einfach für uns. Danke! Mit den 10 Euro Bargeld konnte sie nichts anfangen und gab es mir zurück.
Die Fahrt mit der Fähre von Rönnäng nach Stora Dyrön Nordhamnen dauert 15 min. Im Zentrum der kleinen Insel befindet sich ein kleiner Ort. Der „Dyröleden“ ist ein 4.5 km langer Wanderweg, der die Insel umrundet. Wir begannen unsere kleine Wanderung in Richtung Westen. Zwischen den kargen Felsen ging es immer wieder zünftig auf und ab. Manchmal gab es Boardwalks und Treppen zur Vereinfachung.
Von der Westseite der Insel hatten wir immer wieder einen tollen Blick auf die vollkommen zugebaute Insel Åstol. Die felsige Insel ist fast bist auf den letzten Felsen mit Holzhäusern vollgebaut. Wir setzen unseren Weg über den Åsen (66 m) zum Sydhamnen fort, bevor wir dann noch auf den 49 m hohen Grinneberget im Osten der Insel stiegen. Von hier oben eröffnet sich ein toller Blick auf die zerklüftete Inselwelt und den bewaldeten Ostteil von Stora Dyrön. Überall gibt es einzelne Häuser oder ganze Ortschaften. Auf dem blauen Wasser sind viele Motorboote unterwegs - dazwischen Segler oder riesige Fähr- und Kreuzfahrtschiffe. Auf der Insel soll es freilebende Mufflons (Schafe) geben. Obwohl wir die Augen aufgehalten hatten, haben sich die Schafe dennoch sehr gut versteckt. Wir stiegen zur Nordküste der Insel hinab und folgten dann den Weg weiter bis zum Nordhamnen.
Nach der abwechslungsreichen Rundtour mit unvergesslichen Fernblicken in die Schärenwelt, war es Zeit für eine Abkühlung. Das Thermometer zeigt für Schweden ungewöhnliche 35°C an. Wir holten unsere Badesachen und sprangen bei Kåreviks ins kühle Nass.