Paddeln im Vättlefjäll Naturreservat
Das Naturschutzgebiet Vättlefjäll zählt noch zum Göteborger Stadtgebiet und ist ein hügeliges, bewaldetes Gebiet mit unzähligen Seen zum Schwimmen, Angeln oder Paddeln.
Wir konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen in Schweden mit einem Kanu auf den Seen unterwegs zu sein. Wir hatten uns am südlichen Ende des größten Sees des Naturreservats – den Surtesjön – ein Family-Kanu für 4 Personen gemietet. Der Parkplatz war schnell gefunden, aber der Kanuverleih nicht. Wir entschlossen zunächst ans Wasser zu laufen, denn wir vermuteten die Boote dort. Am Ufer fanden wir zwar eine Gruppe Paddler, aber der Verleih befand sich hier nicht. Wir bekamen die Info, dass der Verleih in einem der roten Häuser hinter dem Parkplatz im Wald lag. Also gingen wir zurück. Die Komik an der Situation ist, dass in Schweden wahrscheinlich die Hälfte aller Holzhäuser rot sind und es davon sehr viele gab. Tatsächlich standen hinter dem Parkplatz viele rote Holzhäuser, aber nur bei einem konnten wir Schuppen mit Kanus ausfindig machen.
Mit dem Kanu auf einem kleinen Wagen geschnallt, ging es zurück durch den Wald zum Ufer des Surtesjön. Am Ufer gab es einen Steg, wo wir unser Boot leicht zu Wasser lassen konnten. Wir paddelten vom Ufer weg durch eine schmale Passage auf den offenen See hinaus. Das Kanu glitt leicht über den See dahin, schon hatten wir die erste Insel hinter uns gelassen und ehe wir uns versahen, waren wir mitten im Vogelschutzbereich gelandet. Auf der Suche nach der ersten Portage waren wir zu weit nach Norden gepaddelt.
Wir paddelten am Ufer zurück und fanden den Steg zur Portage. Das Boot wurde aus dem Wasser auf unseren kleinen Wagen geladen und festgeschnallt. Gemeinsam schoben wir das Kanu einen steilen Waldweg hinauf und auf der anderen Seite einen ebenso steilen Weg wieder hinab zum nächsten See. Den langgezogenen Gäddevatten durchquerten wir nur ganz im Süden bevor wir durch einen schmalen Kanal weiter den nur wenige Paddelschläge messenden Svartevatten querten.
Das Abenteuer begann im Übergang zum nächsten See. Der Kanal war sehr schmal und auf beiden Seiten von Felsen gesäumt. Wir bewegten das Kanu mit unseren nach links und rechts ausgestreckten Händen vorwärts. Die Paddel waren kaum noch zu gebrauchen, so schmal war der Kanal. Manchmal schrammten wir über Steine am Boden. Genau an der engsten Stelle kam uns ein anderes Boot entgegen. Das Boot stakste langsam rückwärts zu einer etwas breiteren Ausweichstelle und wir konnten uns gerade so vorbeiquetschen. Wenig später kam uns ein zweites Kanu entgegen, aber da war der Kanal schon wieder etwas breiter.
Am Ende des Kanals passierten wir den kleinen und sehr flachen Abbontjämet – an dessen Ende wir das Kanu über ein Wehr in unseren letzten See, den Skyrsjön, hoben. Auf dem flachen und sehr langgezogenen Skyrsjön machten wir unsere Mittagspause und paddelten anschließend den gleichen Weg zurück. Im felsigen Kanal kam uns niemand entgegen und wir waren recht schnell wieder im Ausgangssee, wo wir uns eine Insel zum Baden im warmen Wasser suchten.
Am Ende luden wir unser Kanu wieder auf den kleinen Wagen und brachten das Boot zurück zum roten Holzhaus. Wir säuberten das Boot mit Schlauch und Schwamm und traten dann den Rückweg an. Das Paddelrevier Vättlefjäll ist großartig. Die Seen sind weitverzweigt und über Portages oder kleine Kanäle mit weiteren Seen verbunden. Es gibt Lagerplätz mit Feuerholz, Badestellen und jeder See ist anders.