Endlich nach Ängelholm

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Mit dem voll beladenen Rädern über eine Bahnbrücke am Bahnhof Nol.
Mit dem voll beladenen Rädern über eine Bahnbrücke am Bahnhof Nol.

Unsere Radtour sollte ganz entspannt von unserem Ferienhaus aus beginnen. Wir hatten am Vortag alle Fahrradtaschen gepackt, wollten frühstücken, die Räder beladen und dann ganz gemütlich hinab zum Bahnhof rollen. So der Plan …

Schon am Vorabend hatten wir Probleme mit dem Anlassen unseres Autos. Nach ein paar Versuchen ging das Auto an und wir konnten weiterfahren. Aber so richtig trauten wir dem Ganzen nicht. Gleich am Morgen vor der Radtour probierte ich das Auto zu starten. Nichts! Gar keine Reaktion! Was nun? Wir riefen über unseren Kfz-Schutzbrief den Pannendienst, der auch nach knapp einer Stunde einen Abschleppwagen schickte. Der erfahrene Kfz-Mechaniker erkannte sofort, dass unsere Autobatterie ihr Lebensende erreicht hatte. Er gab uns Starthilfe und meinte, dass die Batterie dringend gewechselt werden muss, was aber während der Urlaubszeit nicht so leicht werden würde. Ein guter Tipp, war die Werkstatt-Kette „Din Bil“ – „Dein Auto“. Wir telefonierten. Die ersten hatten keine Batterie vorrätig, die nächsten eine Batterie, aber keinen freien Termin zum Einbauen, aber beim dritten hatten wir Glück: Sowohl Batterie als auch Termin waren sofort gebucht.

Din Bil befand sich laut Google Maps südlich von Göteborg in Mölndal. Als ich da ankam, handelte es sich jedoch um ein Audi-Autohaus. Dort sagte man mir, dass sie keine Volkswagen reparieren dürfen und nix von unserem Termin wissen. Sie gaben mir eine andere Adresse von „Din Bil Volkswagen“. Leider auch falsch, denn sie hatten keine Batterie und wussten nichts von einem Termin. ABER sie konnten bei Din Bil VW in Göteborg nachschauen und fanden unseren Werkstattauftrag. So fuhr ich also wieder zurück nach Göteborg und wurde dort direkt empfangen. Mit der schwachen Batterie war es nicht möglich das Auto auszuschalten, weil es ohne Starthilfe nicht wieder angehen würde.

Über die Fahrradbrücke in den geschützten Hafen von Ängelholm.
Über die Fahrradbrücke in den geschützten Hafen von Ängelholm.

Nach all der Aufregung am Morgen war ich mit neuer schwedischer Batterie zurück am Ferienhaus. Wir beluden unsere Fahrräder und endlich konnte die Reise beginnen. FAST!, denn nach 500 m fiel mir auf, dass wir das Zeltgestänge noch im Auto liegen hatten. Also noch mal zurück, aber dann wirklich los …

Tag 1: Ängelholm > Lägerplats Gryteskär (21 km)

Der Strandweg von Skepparkroken führte uns weiter Richtung Norden.
Der Strandweg von Skepparkroken führte uns weiter Richtung Norden.

Für den Startpunkt unserer Reise wählten wir Ängelholm, was ca. 30 km nördlich von Helsingborg liegt. Wir fuhren in einem sehr vollen Zug nach Göteborg Central. In Göteborg stiegen wir in einen weiteren Zug und fuhren knapp 2 Stunden Richtung Süden. Unser Zug startete in Göteborg, so dass wir frühzeitig mit den vollbeladenen Rädern einen Platz im Fahrradabteil gefunden haben. Der Zug füllte sich rasch. Andere später ankommende Radfahrer wurden abgewiesen.

Der Lägerplats Gryteskär geschützt im Wald direkt an der Küste.
Der Lägerplats Gryteskär geschützt im Wald direkt an der Küste.
Die gemütliche Schutzhütte für eine Nacht.
Die gemütliche Schutzhütte für eine Nacht.
Ein urige Nacht mit Schlafsack im Windschutz.
Ein urige Nacht mit Schlafsack im Windschutz.

Unmittelbar in der Nähe des Bahnhofs Ängelholm führte der Kattegattleden entlang. Noch ganz unsicher balancierten wir wackelig mit unseren viel zu schweren Fahrrädern auf dem Kattegattleden entlang. Auf den ersten Kilometern entwickelten wir ganz langsam ein Fahrgefühl für die schweren und breiten Räder. Ab Skälderviken folgten wir der der Küste Richtung Nordwesten vorbei an kleinen Häfen, durch grüne Wälder und langgezogene Ortschaften.

Durch unsere Batterieaktion am Morgen war es bereits reichlich spät. Der Himmel war wolkenverhangen und es blies ein frischer Gegenwind. Für diesen Abend wollten wir in der freien Natur campen (erlaubt nach dem Jedermannsrecht) und steuerten den Lägerplats Gryteskär nördlich von Lervik an. In diesem kleinen Waldstück direkt an der Küste dürfen Radler und Wanderer übernachten. Es gibt eine Toilette, einen Lagerfeuerplatz, eine Schutzhütte und viele geschützte Zeltmöglichkeiten.

Die Nacht war stürmisch mit ein paar Regentropfen.
Die Nacht war stürmisch mit ein paar Regentropfen.

Die nach einer Seite hin offene Schutzhütte war nicht belegt, so dass wir es uns darin gemütlich machten. In der Nacht sollte es regnen und wir hatten keine große Lust schon am zweiten Tag ein nasses Zelt einzupacken. Die Hütte war sehr gemütlich und mit einer Plane versehen auch von vorn vorm Regen geschützt.

Stand: 10.11.2022 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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