Praktische Informationen II

0

Der Wind an der Küste ist eigentlich immer da. Laut den Windstatistiken weht der Wind im Juli / August überwiegend aus der Richtung Südwest, was für den Kattegattleden überwiegend leichter Rückenwind oder Seitenwind bedeutet, wenn der Weg von Süd nach Nord geradelt wird. Wir können bestätigen, dass wir an 7 von 9 Tagen tendenziell Rücken- oder leichten Seitenwind hatten. Das Gute am Wind an der Küste ist, egal aus welcher Richtung der Wind kommt … wenn nicht gerade ein riesiges Regengebiet über der Region festhängt, dann ändert sich das Wetter sehr schnell und mehrfach am Tag.

Eine der häufigsten Fragen, die uns gestellt wurden: „Und wie war es mit den Mücken?“ Unsere Antwort: „Wir hatten nicht eine Mücke!“. Ob das normal für die Region und die Zeit ist, wissen wir nicht, aber wir haben die Mücken auch nicht wirklich vermisst.

Zeltplätze und Hütten

Zeltplatz in Villshärad
Zeltplatz in Villshärad
Zeltplatz in Onsala
Zeltplatz in Onsala
Zeltplatz in Åsa
Zeltplatz in Åsa

Während unserer Radreise haben wir überwiegend auf Zeltplätzen übernachtet. Wir haben die Tagesetappen so geplant, dass wir nach 30-40 km immer den nächsten Zeltplatz erreichen. Entlang der Route gibt es viele Zeltplätze, gerade bei den größeren Orten wie Halmstad, Falkenberg und Varberg. In der Hauptsaison Ende Juli / Anfang August sind allerdings die meisten Zeltplätze sehr gut belegt. Wir haben im Vorfeld jeden Zeltplatz angeschrieben und abgeklärt, ob Radfahrer mit Zelt immer noch irgendwo einen Platz finden oder ob eine Reservierung zu empfehlen ist. 5 von 9 Zeltplätzen haben bestätigt, dass immer irgendwo noch Platz ist, die anderen 4 haben wir vorher reserviert. Die Reservierungen sind an den Tag gebunden und bei einer kurzfristigen Stornierung gibt's kein Geld zurück. Was aber bei uns funktioniert hat, ist die bereits bezahlte Übernachtung, um einen Tag kostenlos zu verschieben.

Die Ausstattung der Zeltplätze ist extrem gut. Es gibt fast überall Küchen, Waschmaschinen, Trockner und Möglichkeiten elektronische Geräte wieder aufzuladen.

Shelter in Gryteskär
Shelter in Gryteskär
Tiny House in Haverdal
Tiny House in Haverdal

Die Zeltplätze bieten ebenfalls Hütten an, die aber lange im Vorfeld ausgebucht sind oder meist gleich für eine Woche gemietet werden müssen. Alternativ gibt es Ferienwohnungen entlang des Weges, die teilweise auch nur einzelne Nächte erlauben (so wie unserer Regen-Not-Unterkunft). Der Vorteil an einer Tour mit festem Dach überm Kopf liegt daran, dass Schlafsäcke, Isomatten, Zelte, Planen, Kochgeschirr usw. nicht notwendig sind.

Radreise mit Kindern

Für uns war es die erste Radreise mit Kindern überhaupt. Wir waren uns nicht sicher, ob wir den Weg in Gänze schaffen. Wir haben im Vorfeld mit unseren Kindern etwas trainiert, aber sind nie über 25 km hinausgekommen. Wichtig war für uns, dass wenn wir abbrechen sollten oder einen Teil der Strecke abkürzen müssen, immer ein Bahnhof nicht weit ist. Ebenfalls war uns wichtig, dass wir mit dem Zug innerhalb von einem Tag wieder unser Auto erreichen können.

Erstaunlicherweise hat den Kindern das Radeln Spaß gemacht. Wir sind jeden Tag zwischen 4-5 Stunden gefahren. Abfahrt meist gegen 10:30 Uhr. Mit ausgedehnter Mittagspause an einem interessanten Ort, an einem Supermarkt oder am Strand. Am Nachmittag war dann immer noch genug Zeit, um den neuen Ort zu erkunden oder einfach nur um Baden zu gehen. Unsere Kinder fanden es spannend, jeden Tag an einem neuen Ort zu übernachten.

Räder mit Ausrüstung vor einem Supermarkt.
Räder mit Ausrüstung vor einem Supermarkt.

Als Fahrräder hatten wir zwei 28“, ein 26“ und ein 20“ Rad. Die ersten 3 Räder mit normalem Gepäck beladen und das kleine Fahrrad nur mit Isomatte und Tarp. Am Anfang sind wir weniger Kilometer gefahren und waren abends auch deutlich erschöpfter als am Ende mit mehr Kondition, wo wir 40 km relativ zügig durchgeradelt sind.

Digitalisierung, Bargeld und mobile Daten in Schweden

Schweden ist digital und mobil. Für Deutschland ist das alles „Neuland“. Im großen Unterschied zu Deutschland, wird in Schweden alles mit der Kreditkarte oder dem Handy bezahlt, selbst der Gang zum Klo für nur wenige SEK. Bargeld wird an den wenigsten Orten noch genommen oder die Geschäfte sind nicht in der Lage Wechselgeld rauszugeben. Einige Dienstleistungen kann man nur online buchen und nicht vor Ort bezahlen (z.B. Kanuverleih oder Eintrittskarten für bestimmte Museen). Neben einer Kreditkarte/Debitkarte ist es unerlässlich auch mobile Daten für etwaige Buchungen nutzen zu können. Auf einigen Zeltplätzen gibt es aber auch WLAN mit kostenlosem Internet.

Stand: 10.11.2022 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
© 2022 Camillo's Adventures. Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet.