Öland, Kalmar

Die Insel Öland ist zu lang um den Norden und Süden an einem Tag zu erkunden. Wir haben den Weg Richtung Süden vorbei an vielen weiteren Mühlen gewählt.

Eketorps borg

Weit im Süden von Öland befindet sich die rekonstruierte Burg Eketorp. Bei der Burg handelt es sich um eine sogenannte Wallburg, d.h. ab dem 3. Jahrhundert wurden hier auf dem flachen Land eine nahezu kreisrunde schützende Mauer errichtet. An den Innenseiten der Mauern befanden sich steinerne Häuser. In einer 2. Nutzungsphase wurde die Mauer abgerissen und mit vergrößerten 80 m Durchmesser wieder aufgebaut. In einer dritten Phase ab dem 11. Jahrhundert wurde die verfallene Burg wieder aufgebaut und überwiegend Holzhäuser im Inneren errichtet.

Heute ist die Burg größten Teils rekonstruiert und zeigt die Bebauung aus der 2. und 3. Phase. Der Wiederaufbau ist teils umstritten, weil die Anlage nicht zu einem Disneyland verkommen soll.

Uns persönlich hat die Anlage sehr gut gefallen. An verschiedenen Stationen wurde das Leben in den verschiedenen Phasen und vor vielen Jahrhunderten anschaulich dargestellt. Für Kinder gab es verschiedene mittelalterliche Spiele und es konnte sogar leckeres Fladenbrot gebacken werden. Auch wenn die Rekonstruktion vielleicht nicht 100%ig den wissenschaftlichen Anforderungen entspricht, zeigt die Wallburg auf sehr beeindruckend das Leben von damals. Besser wie manch andere Ruine, wo nur ein paar alte Steine und ein Erdwall übrig geblieben sind.

Långe Jan

Den südlichsten Punkt der Insel bildet der Långe Jan – ein Leuchtturm mit Vogelschutzwarte und einem großen Parkplatz. Der Leuchtturm ist mit knapp 42 m der höchste Leuchtturm Skandinaviens und kann bestiegen werden. Von der Turmspitze eröffnete sich uns ein herrlicher Blick über die ruhige, tiefblaue Ostsee im Osten, Süden und Westen. Richtung Norden erstreckte sich die immer breiter werdende Insel bis zum Horizont. Am nördlichen Ende von Öland befindet sich der Långe Erik als Gegenstück.

Interessanterweise konnte der Aufstieg im Turm nur bar bezahlt werden … und sowas in Schweden. Im nahgelegenen Souvenirshop kann allerdings ein Ticket per Karte gekauft werden.

Gettlinge gravfält

An der Westseite der Insel befindet sich das fast 2 km lange Gräberfeld bei Gettlinge. Das Gräberfeld wurde ca. 2000 Jahre bis ins 10. Jahrhundert verwendet und beherbergt noch heute 200 Gräber in und unter Steinsetzungen. Ebenfalls befindet sich auf dem Gelände eine Schiffssetzung aus 23 dicht stehenden Granitsteinen. Eine interessante Anlage, nur leider weiß man, wie so oft ohne schriftliche Aufzeichnungen, wenig über die Menschen und das Leben damals.

Auf unserer Rückfahrt legten wir noch einen kleinen Badestopp an der Westküste der Insel ein. Leider war das Wetter sehr windig und das Wasser nicht wirklich warm, so dass wir uns nicht lange im Wasser aufgehalten haben.

Kalmar

Der Insel gegenüber und über die Brücke miteinander verbunden, befindet sich die Stadt Kalmar. Die Stadt spielte im Mittelalter im Rahmen der Kalmarer Union und als Grenzstadt zwischen Dänemark und Schweden eine bedeutende Rolle. Wir besuchten in einem kurzen Ausflug den Hauptplatz Stortorget mit Dom (domkyrka) und Rathaus (stadshus).

Danach war es Zeit die Ausrüstung für den Sydostleden zu packen …