Sudkustleden bis Ystad
In Simrishamn endet der Sudostleden und wechselt in den Sudkustleden (Nationaler Radweg 3). Der Radweg führt wieder direkt am Wasser entlang. Der Rückenwind trug uns durch kleine Ortschaften Brantevik und Skillinge bis an den Strand von Borrby, wo es einen weiteren tollen Lägerplats gab. Wir hatten nochmal Lust auf Lagerfeuer am Abend.
Leider war der Lagerplatz schon recht überfüllt mit Wanderern und Tagesbesuchern, so dass wir weder in der Hütte schlafen noch ein Lagerfeuer machen konnten. Wir haben dennoch den Strand genossen, denn am Abend gab es einen fast endlos langen Sonnenuntergang im pastellfarbenen Licht.
Tag 9: Borrby > Ystad (31 + 7 km)
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage kündeten 4 Tage Dauerregen an. Uns trennte noch eine Tagesetappe von Ystad. Der Regen sollte erst gegen Mittag beginnen, so dass wir schon kurz nach 7 Uhr auf den regendichtverpackten Rädern saßen und unseren Weg Richtung Südwesten fortsetzen.
Zügig radelten wir trocken bis nach Kåseberga, wo ich mir unbedingt die Ales stenar anschauen wollten. Wir parkten im Hafen von Kåseberga und stiegen den steilen Weg hinauf zu Schiffssetzung. Auf dem 37 m hohen Hügel befinden sich 59 in der Form eines Schiffsrumpfes aufgerichtete Steine mit einer Länger von 67 Metern und einer Breite von 19 Metern. Es wird vermutet, dass die Anlage zw. 500-1000 n. Chr. gebaut wurde und es gibt viele Vermutungen, über deren Bedeutung. Eine Grabanlage, ein Sonnenkalender oder einfach nur eine beeindruckende Landmarke weithin sichtbar auf einer hohen Klippe? Vielleicht von jedem etwas? Über Jahrhunderte sind Steine umgefallen und wieder aufgerichtet wurden … es ist ein bisschen wie in Stonehenge. Nichts Genaues ist bekannt, aber faszinierend ist es trotzdem.
In Kåseberga hatte uns der Regen wieder. Es begann mit einem leichten Nieseln, das auf den nächsten 15 km in immer stärkeren Regen überging. Die Schönheiten der Landschaften waren uns nun egal. Dick eingepackt in unsere Regenklamotten folgten wir stur dem Radweg bis zum Zeltplatz in Ystadt. Ursprünglich hatten wir 2 Nächte auf dem Zeltplatz auf der Zeltwiese gebucht, aber zum Glück hatte ich am Abend zuvor angerufen und die 2 Zeltnächte gegen eine trockene Nacht in einer Hütte getauscht. Da wir etwas früh dran waren, konnten wir in einem Gemeinschaftsraum warten und durften erst nach dem Mittag in unsere trockene warme Unterkunft. Einfach herrlich zu wissen, dass man jetzt nicht wieder in den kalten nassen Regen raus muss.
Am Abend wollte ich die Chance nutzen und bereits unser Auto holen. Ich radelte in einer Regenpause nach Ystad zum Bahnhof und wollte mit dem Fahrrad zurück nach Lessebo fahren. Leider war der Zug total überfüllt und es wurden keine weiteren Fahrräder mehr mitgenommen.
Tag 10: Ystad > Växjö (0 + 21 km)
Am nächsten Morgen hatte ich Glück. Der Zug kurz nach 4 Uhr war fast komplett leer und mein Fahrrad und ich fanden Platz. In Malmö wechselte ich in einen Zug nach Kalmar mit Stopp in Lessebo. Das Wetter weiter nördlich war besser, so dass ich anschließend problemlos zu unserer Ferienwohnung radeln konnte und das Auto abholte. Am frühen Nachmittag war ich in Ystad und im Dauerregen zurück. Wir luden die Fahrräder aufs Auto und füllten den Kofferraum und wollten nur noch weg aus all dem Regen.
Fazit: Mit dem Wetter muss man Glück haben! Letztes Jahr hatten wir sehr viel Glück. Dieses Jahr waren wir eher die Getriebenen und haben häufig überlegen müssen, wo wir unsere nächste trockene Nacht verbringen wollen. Der Sudostleden ist ebenfalls ein schöner, gut ausgeschilderter Radweg, hat aber nicht so viel Abwechslung und Highlights wie der Kattegattleden zu bieten.