Los Angeles
Ich war müde. Mir war warm und die endlose Warteschlange vor mir bewegte sich nur träge voran. Ich befand mich vor der Einreisekontolle in die USA in Los Angeles. Kurz vor Weihnachten bekam ich die spontane Anfrage ein neues Projekt in den USA zu betreuen. Nach 4 Wochen der Vorbereitung, saß ich im Flieger an die Westküste.
Nach der knapp 3stündigen Einreiseprozedur war ich etwas ratlos an welchem Gepäckband mein Koffer zu finden war. Ich bekam nur die Antwort, dass alles Gepäck von dem Flug aus Deutschland bereits abgeholt worden ist. Es stellte sich heraus, dass mein Gepäck noch in Frankfurt war und erst am nächsten Tag nachkommen würde. Schade.
Erheblich später wie erwartet, erhielt ich meinen Mietwagen und startete in den Sonntagnachmittag Verkehr. Los Angeles ist eine Autostadt und von dutzenden High- und Freeways durchzogen. Nicht selten gab es 5-7 Spuren in eine Richtung. Die Straßen waren voll. Es wurde links und rechts überholt. Es gab ständig hinzuführende und abführende Spuren. Um es kurz zu machen, es war sehr anstrengend und da ich auf dem 12stündigen Flug nicht wirklich geschlafen hatte, war ich einfach nur erschöpft.
Gegen 20 Uhr erreichte ich mein Hotel, musste aber erst mal shoppen gehen. Zahnbürste & Co. und vor allem neue Klamotten für die nächsten Tage. Das fehlende Gepäck wurde dann tatsächlich 2 Tage später früh gegen 4 Uhr zugestellt.
In der folgenden Woche gab es meist von früh bis spät intensive Kundenworkshops mit anschließender Vor- und Nachbereitung im Hotel. Es war wenig Zeit für Anderes.
Unweit meines Arbeitsorts befand sich Santa Barbara. Dieser kleine idyllische Ort ca. 90 Meilen nordwestlich von LA ist stark spanisch/mexikanisch geprägt und hat eine schöne kleine Altstadt. Neben dem Strand und Pier besuchte ich die Mission von Santa Barbara. Es handelt sich dabei um ein seit der Gründung 1786 aktives Kloster der Franziskaner, um die First Nations zu missionieren. Ausgehend von Spanien/Mexiko wurden bis San Francisco im Norden viele Missionen gegründet, woher auch die ganzen Namen beginnend mit Santa oder San rühren.
Den Rückweg wählte ich über den Pacific Coast Highway immer an der Küste entlang Richtung Malibu. Interessant war auch ein Abstecher durch die Santa Monica Mountains auf dem Mulholland Highway. Leider war der erhoffte Blick über die Küste nicht wie erwartet, da sich der Mulholland doch ziemlich weit im Hinterland durch die Hügel windet.
Am Ende meiner Workshopwoche wagte ich mich auch wieder ins Großstadtgetümmel und fuhr zum Griffith Observatory. Ich parkte am Fuße des Berges und wanderte zum Observatorium hinauf. Von hier oben eröffnet sich ein gigantischer Blick über ein Häusermeer von ca. 13 Millionen Menschen, dass durch schnurgerade Straßen bis zum Horizont hin durchschnitten wird. An diesem Observatorium wurden in der Vergangenheit viele bedeutende Entdeckungen gemacht. Heute leidet der Standort unter dem täglichen Smog und der nächtlichen Lichtverschmutzung.
Oberhalb des Observatoriums befindet sich der Mount Hollywood (495 m). Das ist nicht der Berg mit dem berühmten Hollywood Schriftzug, denn der befindet sich auf dem Nachbarberg. Auf den Mt. Hollywood führt ein 1,5 mi langer Wanderweg hinauf der tolle Blicke über die Stadt erlaubt. Der Weg führt vorbei an dem Höhengarten Dantes View mit tollen tropischen Pflanzen unter Palmen. Ein lohnenswerter Ausflug und vor allem Ausblick.
Der Rückweg versank dann wieder im üblichen Verkehrschaos der Großstadt. Ich brauchte mehr als 3 Stunden für 50 km zurück zur Unterkunft.