Nördliche Cotswolds

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Der nördliche Teil der Cotswolds ist von Oxford aus schneller zu erreichen und beherbergt zahlreiche touristische Ort wie Bourton-on-the-Water, um die wir einen Bogen gemacht haben. Da sich die vielen Orte auch irgendwann ähneln, haben wir bewusst ganz verschiedene Stellen besucht.

Eine alte Steinbogenbrücke über den River Coln in Bibury.
Eine alte Steinbogenbrücke über den River Coln in Bibury.

Bibury

Die bekannten Steinhäuser in der Arlington Row.
Die bekannten Steinhäuser in der Arlington Row.

Das kleine Dorf Bibury ist nur wegen eines Fotos bekannt. Eine aus dem 17. Jahrhundert erhaltene Häuserzeile mit den typischen honigfarbenen Häusern der Region ist wohl das bekannteste Motiv aus den Cotswolds und darf in keinem Film oder Bildband über die Region und England fehlen. Ein Parkplatz entlang der Straße war nicht leicht zu finden. Wir folgten dem River Coln und überquerten den Fluss in die Arlington Row. Die Häuser wurden im 14. Jahrhundert zunächst als Wolllager gebaut und ab dem 17. Jahrhundert haben sich in den Steinhäusern Weber niedergelassen, die den Ort zu Wohlstand verhalfen. Nach dem kurzen Zwischenstopp mit sehr vielen Touristen, fuhren wir in die „Berge“.

Cleeve Hill

Picknick am Memorial Tree auf dem Cleeve Hill.
Picknick am Memorial Tree auf dem Cleeve Hill.

Der Cleeve Hill (330 m) ist der höchste Berg der Cotswolds. Nicht wirklich hoch, aber nur auf einer langen und sehr schmalen Straße (4 km, aus Richtung Süden) zu erreichen. Auf dem weitläufigen Hügel befindet sich neben einer Ansammlung an Funkmasten ein kleiner Wanderparkplatz. In Richtung Osten ist es möglich die steinzeitlichen Grabhügel von Belas Knap in einer dreiviertel Stunde zu erreichen. Wir wandten uns jedoch Richtung Westen und sind über die grünen Wiesen, auf denen viele Schafe weideten, in 20 Minuten zum Memorial Tree aufgestiegen. Richtung Westen eröffnet sich ein herrlicher Blick über die Stadt Cheltenham (im Tal), über den Fluss Severn bis in die Brecon Mountains von Wales. Ob wir nun tatsächlich auf dem höchsten Punkt standen, ist unklar, denn es gibt verschiedene Angaben. Mal befindet sich der höchste Punkt weiter westlich des Memorial Trees, mal weiter östlich der Funkmasten. Wir waren auf jeden Fall mittendrin. Der Hügel ist ein tolles Ausflugsziel für die ganze Familie und kann mit Picknick und kleinen zusätzlichen Wanderungen kombiniert werden.

Blick vom Cleeve Hill über Cheltenham Richtung Westen.
Blick vom Cleeve Hill über Cheltenham Richtung Westen.

Broadway Tower

Wenige Kilometer weiter im Norden befindet sich der kleine Ort Broadway mit dem dazugehörigen Broadway Hill (312 m, zweithöchster Berg der Cotswolds). Auf dem Hügel befindet sich ein weitgehend zweckfreier burgähnlicher Turm. Der Turm wurde 1794 von James Wyatt für Lady Coventry erbaut. Diese wollte wissen, ob ein Leuchtfeuer auf dem Berg in ihrem 35 km entfernten Haus in Worcester zu sehen ist und bezahlte den Bau des Turms. Das Feuer war deutlich zu sehen und damit war der Zweck des Turms erfüllt. In den nächsten Jahrhunderten diente der Tower als Sitz einer Druckerei bzw. als Rückzugsort für Künstler. Heute ist der Tower eine Touristenattraktion. Auch wenn der Turm zweckfrei ist, passt der 16 Meter hohe Tower hervorragend in die Landschaft und eröffnet einen tollen Blick auf die Hügel der Umgebung. Die Parkanlagen können kostenlos besichtigt werden. Die Besteigung des Turms kostet extra.

Broadway Tower auf dem Broadway Hill.
Broadway Tower auf dem Broadway Hill.

Woodstock, Blenheim Palace

Eine weitere tolle Schloss- und Parklandschaft befindet sich in Woodstock wenige Kilometer nördlich von Oxford. Es handelt sich um eines der größten nicht im königlichen Besitz befindlichen Schlösser Englands und wurde für John Churchill als Dank für die siegreiche Schlacht bei Blindheim (1704) an der Donau im Spanischen Erbfolgekrieg erbaut. Da in England niemand Blindheim aussprechen kann, wurde daraus Blenheim. Über einen kleinen öffentlichen Seiteneingang gelangten wir in die riesige Anlage und machten am Ufer eines Sees zwischen alten Bäumen und Statuen in Sichtweite des Schlosses ein abendliches Picknick. Einfach herrlich die friedliche Stimmung. Das Schloss kann gegen Eintritt besichtigt werden. Was nicht mehr besichtigt und benutzt werden kann, ist die Kloschüssel „America“, denn diese war aus purem Gold, 5.4 Mio. Euro wert und wurde 14.09.2019 gestohlen. Zuvor war es jedem Besucher erlaubt, das Klo für je 3 Minuten zu benutzen. Caca bella …

Der Eingang zum Palast hinter einem prächtigen Tor.
Der Eingang zum Palast hinter einem prächtigen Tor.
Brücken und Seen in der Parklandschaft von Blenheim.
Brücken und Seen in der Parklandschaft von Blenheim.
Blenheim Palace mit seinen riesigen Parkanlagen.
Blenheim Palace mit seinen riesigen Parkanlagen.
Stand: 25.09.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert*, Christine** | v7
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