Kamloops nordwärts

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Morgens kurz nach 5 Uhr auf der Needles Cable Ferry nach Vernon.
Morgens kurz nach 5 Uhr auf der Needles Cable Ferry nach Vernon.

Für Jetlag hatten wir keine Zeit. Geschlafen wurde abwechselnd im Auto. Wir verließen New Denver morgens gegen 4 Uhr, um die nächsten 1250 km hinter uns zu bringen. Im Dunkeln fuhren wir zurück nach Nakusp, um dann die Needles Cable Ferry Richtung Vernon zu nehmen. Ab Vernon dämmerte es und wie fanden uns in der vertrauten trocken steppenartigen Landschaft von Zentral BC wieder.

Am Aussichtspunkt in Kamloops waren wir nicht allein.
Am Aussichtspunkt in Kamloops waren wir nicht allein.
Blick über Kamloops und dem Zusammenfluss des North- und South Thompson River.
Blick über Kamloops und dem Zusammenfluss des North- und South Thompson River.

Wir setzten unsere Reise bis nach Kamloops fort, wo wir aufgrund der Vergangenheit natürlich einen Stopp einlegen mussten, um das Panorama über dem Zusammenfluss des North- und South Thompson River zu erblicken.

Nach einem kurzen Stopp folgten wir wieder dem Trans Canada Highway Richtung Westen immer entlang des Kamloops Lakes. Die Wolken zogen sich weiter zurück und die Sonne vertrieb die deutlich kühleren Temperaturen im Vergleich zu den letzten beiden Tagen. Ein besonderes Highlight ist immer wieder der Kamloops Lake View Point.

Blick über den langen Kamloops Lake umgeben von trockener Landschaft.
Blick über den langen Kamloops Lake umgeben von trockener Landschaft.
Ein Ort am Ende des Kamloops Lakes mit grünen Feldern vor trockenen Bergen.
Ein Ort am Ende des Kamloops Lakes mit grünen Feldern vor trockenen Bergen.
Herbststimmung entlang des Thompson Rivers in Richtung Cache Creek.
Herbststimmung entlang des Thompson Rivers in Richtung Cache Creek.

Nachdem See folgten wir dem Thompson River durch die goldbraune Graslandschaft bis nach Cache Creek, wo es dann für viele hundert Kilometer Richtung Norden weitergehen sollte. Ab Clinton zog sich der Himmel wieder zu und die Landschaft wandelte sich in eine graue Herbstlandschaft. Hellgrauer Himmel und dunkelgrauer Wald. Die Straßen waren meist leer und wir rollten mit unserem Tempomaten dahin. Wir passierten „spannende“ Orte wie 70, 100, 108 und 150 Mile House, die an die Zeiten des Goldrauschs erinnern, bevor wir in Williams Lake eine Mittagspause einlegten. Die Temperaturen waren deutlich gefallen und lagen nur noch bei +5°C.

Die endlosen Straßen Richtung Norden.
Die endlosen Straßen Richtung Norden.

Bei zunehmend schlechterem Wetter mit leichtem Nebel und Regenschauern näherten wir uns Quesnel, wo wir eine weitere Pause einlegten. Wie liebäugelten mit dem Besuch der Geisterstadt Barkersville, die 86 km östlich von Quesnel ganz in der Nähe der Bowron Lakes liegt. Das wären eine Stunde Fahrtzeit pro Richtung in die Berge auf über 1300 m Höhe, bei aktuell knapp über 0°C. Wir hatten noch ein wenig Zeit und entschieden uns den Weg anzutreten. Am Anfang war die Straße offen und das Wetter gut. Doch mit zunehmender Höhe, wurden die umliegenden Berge weißer. Ab Kilometer 65 war die Straße schneebedeckt und führte weiter bergauf. Andere Autos gab es nur selten. Wir entschieden den Besuch der Geisterstadt abzubrechen, denn wir wollten nicht riskieren im Schneefall auf einer abgelegenen Straße liegen zu bleiben.

Schneefall im Wald auf dem Weg nach Barkersville war zu viel für uns.
Schneefall im Wald auf dem Weg nach Barkersville war zu viel für uns.
Auf diesen einsamen Straßen wollten wir nicht liegen bleiben.
Auf diesen einsamen Straßen wollten wir nicht liegen bleiben.

Der Abstecher in Richtung Barkersville hat uns 2 Stunden gekostet. Ab Quesnel war die Straße aber wieder frei und wir kamen wieder zügiger bis Prince George am frühen Abend voran. Prince George ist die größte Stadt im Zentrum von British Columbia und das wichtigste Zentrum für den riesigen dünn besiedelten Norden.

Wir tankten ein letztes Mal und fuhren weiter Richtung Nordwesten. Die Temperaturen fielen auf -5°C und es begann zu schneien. Die letzten knapp 400 km fuhren wir im Schneegestöber bis nach Smithers. Die Straße war leer, nur ab und zu kam einer der großen Trucks entgegen. Nach 18 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht.

Stand: 29.02.2024 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert* | v7
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