Vojak & Labin
Istrien ist eine Halbinsel. Fast alles spielt sich entlang der Küsten und am Meer ab, aber auch das Hinterland, was teilweise noch nicht ganz so gut erschlossen ist, hat eine Menge zu bieten. Neben mittelalterlichen Städten und Burgen gibt es auch den ein oder anderen Berg, der bestiegen werden möchte.
Vojak
Das Učkagebirge, was fast von der ganzen istrischen Halbinsel aus zu sehen ist, befindet sich in der Nähe von Rijeka und ermöglicht einen grandiosen Blick über die Inselwelt der Kvarner-Bucht. Der höchste Gipfel ist der 1401 Meter hohe Vojak, der am einfachsten von der alten Passstraße über das Učkagebirge bestiegen werden kann.
Der Hauptverkehr nach Rijeka fließt heute durch den neuen Učkatunnel. Auf der alten sehr kurvenreichen Passstraße ist nur noch wenig Verkehr. Unweit der Passhöhe befindet sich das Naturparkzentrum, was Auskunft über den Park und verschiedene Wanderungen gibt.
Die Wanderung auf den Vojak beginnt unweit des Naturparkzentrums und führt 3.5 km in 1:15 Stunden (oneway) durch dichten schattigen Wald auf den Gipfel. Am Anfang war der Weg durch den Wald sehr steil und mit großen Steinen übersät. Mit zunehmender Höhe wird der Weg flacher und geht immer mehr in einen breiten Waldweg über. Das letzte Stück führt der Weg über eine asphaltierte Straße hinauf zur militärischen Radarstation. Der Gipfel befindet sich 200 Meter südlich der Radarstation und ist durch einen 1911 erbauten 6 Meter hohen Aussichtsturm nicht zu verfehlen. Der Turm wurde vom Österreichischen Touristenklub errichtet und beherbergt heute einen kleinen Souvenirshop. Der Turm eröffnet heute eine grandiose Sicht über das hügelige Hinterland Istriens, über Rijeka und die gesamte Kvarner-Bucht mit den Inseln Cres, Krk und Lošinj.
Für den Abstieg kann der gleiche Weg wie beim Aufstieg gewählt werden oder es wird der etwas längere Naturlehrpfad über den Plas (1286 m) genutzt. Auf den Vojak gibt es zahlreiche Aufstiege aus allen Himmelsrichtungen, die aber meist deutlich länger sind. Theoretisch ist auch eine Auffahrt über die Militärstraße zur Radarstation möglich, denn an der Straße befindet sich lediglich ein Durchfahrt verboten Schild, aber erwischen sollte man sich wohl nicht lassen.
Labin
In Istrien gibt es im Landesinneren viele Orte, die als sichere Hügelfestung angelegt sind. Auf dem Weg von und zum Vojak durchquert man den modernen Teil der Stadt Labin. Die Altstadt befindet sich auf einen 320 m hohen Hügel und besteht aus zahlreichen mittelalterlichen Häusern und engen Gassen. Neben der Landwirtschaft lebten die Menschen in Labin lange Zeit vom Kohlebergbau – eine Besonderheit in Istrien. Spuren davon finden sich im wunderschönen Tal der Raša südlich von Labin.
Vor der Altstadt befindet sich ein großer Parkplatz. Die Altstadt wird über das Hauptstadttor der Heiligen Florus betreten. Die Hauptstraße steigt an und führt an der Pfarrkirche Mariä Geburt mit Markuslöwe vorbei bis hinauf zur Aussichtsplattform Vidikovac Fortica. Die Umgebung von Labin ist von grünen Hügeln gekennzeichnet. Der Blick reicht zurück bis zum Učkagebirge mit Vojak und weißer Radarkuppel oder bis hinauf aufs Meer und zu den Inseln der Kvarner-Bucht.