Dvigard & Pazin

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Eine der zwei Burgen von Dvigard mit Efeu überwuchert.
Eine der zwei Burgen von Dvigard mit Efeu überwuchert.

Im Inneren Istriens befinden sich so einige Geisterstädte. Teils weil die Bewohner schon vor vielen hundert Jahren weggezogen sind, teils weil die (italienischstämmigen) Bewohner vertrieben wurden oder weil die Menschen einfach in die Küstenorte abgewandert sind.

Dvigrad

Eine dieser verlassenen Siedlungen ist die Ruinenstadt Dvigrad – ein bedeutendes Handelszentrum im Mittelalter im Draga-Tal ist seit 1631 verlassen. Die Siedlung hat sich aus der Verbindung zwischen zwei Burgen (Dvi = 2, Grad = Burg) entwickelt und beherbergte einst bis zu 1000 Einwohner. Die Siedlung wurde mehrfach überfallen und ausgeraubt und im 16. Jahrhundert von Seuchen wie Pest und Malaria heimgesucht. 1631 verließ ein Großteil der Bevölkerung den Ort und ab 1714 war die Anlage komplett unbewohnt. Die Gebäude verfielen zusehends zu Ruinen.

Blick in einem der Burgtürme nach oben.
Blick in einem der Burgtürme nach oben.
Alter Backofen im Vordergrund mit Burg.
Alter Backofen im Vordergrund mit Burg.
Die Ruinen von Dvigard mit nahegelegner Autobahnbrücke.*
Die Ruinen von Dvigard mit nahegelegner Autobahnbrücke.*
Unterwegs in den Mauern der alten Kirche.
Unterwegs in den Mauern der alten Kirche.
Großer Torbogen als Ausgang aus der Stadt.
Großer Torbogen als Ausgang aus der Stadt.

Heute ist der Ort frei zugängig und ein Trampelpfad führt einmal durch die ganze Ruinenstadt, die teilweise mit Efeu überdeckt ist. Besonders gut erhalten sind die beiden Burgen mit ihren Türmen am Anfang und Ende der Anlage. Im hinteren Teil befinden sich noch Teile einer ehemaligen Kirche mit Wänden, Säulen und Bögen. Es macht Spaß durch die engen Gassen der mittelalterlichen Stadt zu laufen und sich vorzustellen, wie das Leben hier vor hunderten von Jahren gewesen sein muss. Wir konnten alle Gebäude betreten und erkunden. Es gab keine Informationstafeln und keine Absperrungen. Seit mehreren Jahren wird ein Teil der Anlage archäologisch untersucht und rekonstruiert.

Ein schattenspendender Baum über Steinmandl außerhalb der Mauern von Dvigard.
Ein schattenspendender Baum über Steinmandl außerhalb der Mauern von Dvigard.

Pazin

Unterwegs in den engen Gassen zwischen alten Häusern in Pazin.
Unterwegs in den engen Gassen zwischen alten Häusern in Pazin.

Aufgrund der zentralen Lage in der Gespanschaft Istrien ist der Ort Pazin schon seit Habsburger Zeiten der Hauptort von Istrien und heute Sitz des Regionalparlaments. Der Ort ist leicht über die Autobahn zu erreichen und ideal für einen kleinen Zwischenstopp. Die etwas heruntergekommene Altstadt zieht sich entlang einer Straße von einem großen Parkplatz bis zur komplett erhaltenen Burg / Kastell, die heute zwei Museen beherbergt. Direkt neben dem Schloss befindet sich ein tiefes Karsttal, wo der Fluss Pazinčica direkt in einer Höhle unter der Mitterburg verschwindet.

Glockenturm der St. Nikolaus Kirche im Herzen von Pazin.*
Glockenturm der St. Nikolaus Kirche im Herzen von Pazin.*
Altes Schlossgebäude auf dem Schlossgelände von Pazin.
Altes Schlossgebäude auf dem Schlossgelände von Pazin.
Der Pazinski krov Wasserfall des Flusses Pazinčica nahe Pazin.
Der Pazinski krov Wasserfall des Flusses Pazinčica nahe Pazin.
Der Wasserfall Pazinski krov von oben.
Der Wasserfall Pazinski krov von oben.

Etwas außerhalb des Ortes befinden sich in einigen Kilometer Abstand zwei sogenannte Dachwasserfälle - Pazinski krov (direkt bei Pazin) und Zarečki Krov (ca. 4 km entfernt). Beide Wasserfälle sehen zum Verwechseln ähnlich aus. Das Wasser hat sich ein einem Becken gesammelt, was fast komplett von Felsen umgeben ist. Über die Zuflussseite des Flusses Pazinčica zieht sich ein kompletter Überhang, wo dann an einzelnen Stellen Wasserfälle direkt in das Wasserbecken stürzen. Ein herrlicher Ort zum Baden und Reinspringen vorausgesetzt im Sommer ist genug Wasser da, denn im Sommer kommt es hin und wieder vor, dass der komplette Fluss und das Wasserbecken ausgetrocknet sind.

Wir wollten auch gern baden gehen, waren uns aber nicht sicher, ob der Fluss noch Wasser führt, weil es die letzten Tage unglaublich heiß war. Wir sind zum Pazinski krov gelaufen, jedoch ohne Badesachen, um dann festzustellen, dass genügend Wasser vorhanden war. Bei der Hitze hatte aber niemand Lust nochmal zum Auto zu laufen und die Badesachen zu holen, so dass wir nur die Hände und Füße ins Wasser steckten. Das Wasser war sehr warm und trüb … nicht zu vergleichen mit dem sehr klaren Wasser der Adria.

Stand: 04.09.2024 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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