Kap Kamenjak
Der südlichste Ort Istriens vor den Toren des Naturschutzgebiets Kap Kamenjak ist Premantura. Der Park kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad kostenlos besucht werden. Für das Befahren mit dem Auto ist eine Tagesgebühr (15 € pro Auto) zu entrichten. Die Wege im Naturschutzgebiet sind sehr grobe Schotterpisten und in extrem schlechten Zustand. Die Autos schleichen mit 5 – 10 km/h dahin und ziehen unglaublich große weiße Staubwolken hinter sich her. Die Vegetation an den Rändern ist komplett mit einer weißen Staubschicht überzogen.
Wir fuhren zunächst ganz in den Süden zum großen Parkplatz bei der Safari Bar. Leider war hier der Parkplatz schon am Morgen sehr voll und die felsige Küste war noch voller. Wir ergriffen schnell wieder die Flucht und suchten uns eine ruhigere Bucht.
Die Bucht Portić ist eine tief ins Land eingeschnittene Bucht und ist scheinbar bei vielen Bootsfahrern als Ankerplatz beliebt. Im Schatten der Bäume pumpten wir unsere SUP’s auf und begannen unsere Tour um die Südspitze des Kaps Kamenjak. Solange wir uns dicht am Ufer auf der Westseite des Kaps aufhielten, waren die Wellen niedrig und der Wind kaum spürbar. Das änderte sich, sobald wir das Kap umrundet hatten. Die Wellen waren deutlich höher (50-100 cm) und die felsige Küste war deutlich schroffer. Wir kämpften uns gegen den Wind voran, um dann nach 3.5 km die gleiche Bucht mit den Klippen und Seehöhlen wie heute Vormittag zu erreichen.
Hier war die reinste Partystimmung. Die Klippen waren übervölkert mit Klippenspringern und Schaulustigen. Auf dem Wasser waren duzende Ausflugsboote mit badenden und schnorchelnden Gästen. Jedes Boot hatte die eigene Musikanlage auf Anschlag. Im Hinterland kurvten Touristen mit gemieteten Buggy’s kreuz und quer über die Halbinsel. Ruhe und Erholung pur. Soviel zum Thema Naturschutz.
Neben all dem Trubel ist die Küste ganz im Süden Istriens, aber auch besonders schön. Unter Wasser gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Felsformationen, Pflanzen und Tieren. In den Klippen gibt es verschiedene Meereshöhlen, die nur vom Wasser aus zugängig sind und in die man ein Stück hineinschwimmen kann. Bei Sonnenschein im türkisfarbenen Wasser ist das eine Augenweite.
Nachdem wir ausgiebig geschnorchelt hatten, traten wir den Rückweg an. Zuerst hatten wir angenehmen Rückenwind, der uns gut über die höheren Wellen gleiten lies. Auf die vielen Motorboote musste man dennoch aufpassen, denn die meisten Fahrer wollten deutlich zeigen wie viel PS ihr Motor hat und haben damit zusätzliche Wellen erzeugt. Auf der Westseite hatten wir dann stärkeren Wind vom Land weg, was das Paddeln in Ufernähe erschwerte.
Das war unsere erste Tour mit dem SUP auf dem Meer. Wir haben uns vorher genau erkundigt wie die Windverhältnisse (Stärke, Richtung) am heutigen Tag sind und welche Wellenhöhen zu erwarten sind. Wir haben uns bei höherem Wellengang kaum mehr als 50-100 Meter vom Ufer entfernt befunden und haben uns sicher gefüllt. Auf dem Meer waren noch viele weitere SUPer und Kajakfahrer unterwegs.
Unsere Woche in Kroatien und somit der Teil 2 unser SKI-Rundereise ging viel zu schnell zu Ende. Viele Orte in Istrien sind unglaublich schön. Besonders die kleinen abgelegenen Orte wie Motovun, das Učkagebirge oder die Inseln Cres und Lošinj. Das unglaublich klare Wasser und das Licht waren ein Traum und machen auch ein Stück weit Lust auf mehr Meer.