Mellbystrand & Halmstad

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Unser erster voller Radeltag beginnt mit vereinzelten Regenschauern.
Unser erster voller Radeltag beginnt mit vereinzelten Regenschauern.

Tag 2: Lägerplats Gryteskär > Mellbystrand (31 km)

Der Morgen begrüßte uns grau in grau, aber trocken. Unsere Nacht an unserem Lagerplats war sehr entspannt. Draußen stürmte der Wind, wir hörten die Wellen und Regen ging nieder. In unserer Hütte war es warm und windstill. Ab und zu bewegte sich unsere gespannte Plane.

Nach einem einfachen Frühstück mit Polarbröd, unserem schwedischen Lieblingsessen – einer Art Kuchenfladenbrot, was man einfach zu allem essen kann – verstauten wir unsere Sachen wasserdicht. Immer mal wieder gab es kleine Regenschauer, aber wir wollten gern weiterfahren.

Wir verließen die Küste und fuhren in Richtung Nordwesten landeinwärts, um die Bjärehalbinsel abzukürzen. Über viele kleine Landstraßen schlängelten wir uns von Dorf zu Dorf. Meist auf ansteigenden Straßen und bei leichtem Regen. Zum Schluss erreichten wir die große Zufahrtsstraße, die uns auf direktem Wege nach Båstad brachte. Leider gab es keinen Radweg und die Straße zog sich bei Gegenwind und viele Kilometer auf einen 168 m hohen Bergrücken hinauf. Sehr anstrengend!

Das Kaltbadhus in Båstad wirkt sehr trist und abweisend.
Das Kaltbadhus in Båstad wirkt sehr trist und abweisend.

Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Höhenrücken, konnten wir uns dann allerdings die nächsten 5 km ganz entspannt bis nach Båstad hinabrollen lassen. Nach einer ausgedehnten Mittagspause radelten wir entlang eines endlosen Strandes und Ortschaften, die einfach bis Mellbystrand, wo unser nächster Zeltplatz auf uns wartete, in einander übergehen.

Alte Häuser in Laholm mit prächtigen Blumen davor.
Alte Häuser in Laholm mit prächtigen Blumen davor.
Kirche in Laholm.
Kirche in Laholm.
Ein rotes Holzhaus am Strand von Mellbystrand.
Ein rotes Holzhaus am Strand von Mellbystrand.
Ein Kayakomat zum Ausleihen von Seekajaks am Strand von Mellbystrand.
Ein Kayakomat zum Ausleihen von Seekajaks am Strand von Mellbystrand.

Am Abend habe ich noch eine Solotour in die nahegelegene sehr alte Stadt Laholm unternommen. Laholm erhebt sich über den Fluss Lagan und besitzt einen kleinen mittelalterlichen Stadtkern aus typisch schwedischen Holzhäusern. Besonders beeindruckend ist der riesige Marktplatz.

Stürmischer Sonnenuntergang in den Dünen von Mellbystrand.
Stürmischer Sonnenuntergang in den Dünen von Mellbystrand.

Tag 3: Mellbystrand > Villshärad (38 km)

Der Zeltplatz in Mellbystrand ist gigantisch. Eingezwängt zwischen unzähligen riesigen Wohnmobilen, kam man sich mit Zelt und Fahrrad recht verloren vor. Der Zeltplatz war laut, aber das warme Meer mit seinen großen Wellen hat viel Spaß beim Rumtoben gemacht.

Unterwegs durch das Gullbranna Naturreservat - leider in Autobahnnähe.
Unterwegs durch das Gullbranna Naturreservat - leider in Autobahnnähe.

Der Morgen begann mit blauen Himmel und Sonnenschein. Wir radelten lange Strecken durch lichten Wald, leider aber immer in Hörweite der Autobahn bis zum Gullbranna Naturreservat. Es handelt sich hier um geschütztes Küstengebiet als Rückzugsort für seltene (taube) Vögel, die der Lärm der Autobahn nicht stört.

Ein ruhiger Weg entlang der Küste.
Ein ruhiger Weg entlang der Küste.
Das wunderbare Freilichtmuseum Hallandsgården mit alten Bauernhäusern der Umgebung.
Das wunderbare Freilichtmuseum Hallandsgården mit alten Bauernhäusern der Umgebung.
Alter Bauernhof im Freilichtmuseum Hallandsgården.
Alter Bauernhof im Freilichtmuseum Hallandsgården.

Gegen Mittag erreichten wir Halmstad an der Mündung des Flusses Nissan. Halmstad mit seinen 100.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Provinz Halland und beherbergt neben einem Schloss auch das Freilichtmuseum Hallandsgården. Wir radelten durch das Stadtzentrum und dann hinauf zum Galgberget an dessen Fuß sich das Friluftsmuseet befindet. Das kostenlose Museum wurde bereits 1925 eröffnet und beherbergt verschiedene Bauernhäuser aus Südschweden. Neben einer Wasser-, Säge- und Windmühle gibt es einen historischen dreiseitigen Bauernhof sowie eine alte Schule und einen Kräutergarten.

Der sehr gemütliche Zeltplatz in Villshärad.
Der sehr gemütliche Zeltplatz in Villshärad.

Im Anschluss radelten wir vorbei am regionalen Flughafen und entlang des Kustvägen bis nach Villshärad. Wir verließen dabei den Kattegattleden und radelten nicht den Umweg über Tylösand. Am Abend zog sich der Himmel schon wieder bedrohlich zu, was uns aber nicht vom Bad im Meer abhielt.

Stand: 10.11.2022 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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