Südliche Cotswolds



Die Cotswolds sind außerhalb Englands meist völlig unbekannt, obwohl sie jeder schon einmal in Filmen oder auf Bildern über England gesehen hat. Es handelt sich um eine hüglige grüne Landschaft westlich von Oxford. Die kleinen Dörfer und Städte sind aus den grauen Kalksteinen der Umgebung gebaut und versetzen den Betrachter viele Jahrhunderte zurück. Im Mittelalter war die Region reich durch den Wollhandel. Heute gibt es einen entspannten Tourismus in den Orten und viele Wanderungen in den Hügeln.
Castle Combe
Für die Cotswolds braucht man viel Zeit. Die Straßen sind eng. Alles geht etwas langsamer, so dass wir uns entschieden zunächst die südliche Cotswolds zu besuchen. Ein typisches Dorf ist Castle Combe. Der kleine Ort ging aus einer römischen Festung hervor und besteht in der heutigen Form seit dem 14. Jahrhundert. Im Mittelalter war der Ort ein bedeutendes Zentrum der Wollproduktion, wie der prächtige Marktplatz mit Brunnen und das schöne Manor House zeigen. Wir haben oberhalb des Dorfes geparkt und sind dann ca. 10 Minuten bis zum Marktplatz gelaufen. Am südlichen Ortsausgang befindet sich die berühmte Ansicht der „The Street“ und der Brücke über den „By Brook“ Bach. Frühes Kommen lohnt sich, um die Fotos halbwegs frei von Touristen zu machen.

Cheddar Gorge
Cheddar … das ist doch der Käse? Genau richtig, hier wurde ursprünglich der Cheddar Käse im Mittelalter erfunden, der heute weltweit produziert wird. Der Ort erreichte im Mittelalter viel Wohlstand und war auch schon zuvor bei den Römern beliebt. Nordöstlich vom Ort schließt sich die Cheddar Gorge an. Die Schlucht ist die größte Schlucht (5 km lang, 113 m tief) in Großbritannien mit zahlreichen Höhlen. Bei unserem Besuch war leider die Schaukäserei (wegen Corona) geschlossen und nur der Shop geöffnet. Entlang der Straße drängten sich Massen an Touristen, obwohl es nicht wirklich was zu tun gab – nicht wirklich lohnenswert. Die Schlucht kann oberhalb auf beiden Seiten erwandert werden. Ebenfalls ist es möglich einige der Höhlen zu erkunden. Wir haben lediglich zwischen den Touristenmassen die Fahrt mit dem Auto durch die Schlucht in Richtung Bath gewählt.


Bath



Die Stadt Bath ist bekannt wegen seiner Heilquellen und dem gut erhaltenen römischen Bad, denn auch die Römer wussten das warme Wasser zu schätzen. Wir parkten direkt im Zentrum in einem Parkhaus und schlenderten an der Kathedrale und an den römischen Bädern vorbei. Beides wäre zu besichtigen gewesen, aber durch Corona mit langen Wartezeiten verbunden. Durch die mittelalterlichen Gassen ging es an dem einen oder anderen leckeren Fudge Shore weiter bis zum Abbey Green. Es handelt sich dabei um einen Innenhof, der von einer 1793 gepflanzten Platane dominiert wird. Der Baum ist wirklich ein Riese und dominiert den Platz mit Cafés und anderen kleinen Geschäften. Im Anschluss überquerten wir den River Avon und spazierten an dessen Ufer bis Pulteney-Bridge. Die Brücke aus dem 18. Jahrhundert, ähnlich der Ponte Vecchio in Florenz, beherbergt zahlreiche Schmuckgeschäfte und erlaubt einen Blick auf die geschwungene Staustufe im Fluss. Bath ist immer ein schöner Zwischenstopp, um durch eine mittelalterliche Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu spazieren.

