Lausche und Hochwald - 06/01/2022

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Aufstieg von Waltersdorf hinauf auf den Weberberg (Vyhlídka, 711 m).
Aufstieg von Waltersdorf hinauf auf den Weberberg (Vyhlídka, 711 m).

Der Winter in diesem Jahr ist noch nicht so richtig angekommen. Der erste Schnee vor Weihnachten hat sich in die Berge zurückgezogen. Für Langlauf reicht es noch nicht, aber für eine Winterwanderung! Ich hatte einfach Lust auf eine ausgedehnte Tageswanderung in einer für mich bis dahin noch unbekannten Region.

Der alte Grenzstein Dreiecker (Trojhran, 680 m) zwischen Reichsstadt, Rumburg und Zittau.
Der alte Grenzstein Dreiecker (Trojhran, 680 m) zwischen Reichsstadt, Rumburg und Zittau.

Der Ausgangspunkt meiner Wanderung war das kleine Dorf Waltersdorf am Fuße der Lausche. Am Wanderparkplatz im Ortsteil „Neu Sorge“ begann ich meine Tour zunächst auf den westlich gelegenen Weberberg (Vyhlídka, 711 m). Ein breiter Forstweg führte durch schneebedeckten Wald zügig in die Höhe. Der „Gipfel“ befindet sich auf tschechischer Seite – ist im Wald aber kaum auszumachen. Irgendwann merkte ich, dass der Weg wieder bergab führte.

Auf der Lausche (Luž, 793 m), der höchste Gipfel des Zittauer Gebirges, liegt viel Schnee.
Auf der Lausche (Luž, 793 m), der höchste Gipfel des Zittauer Gebirges, liegt viel Schnee.
Blick vom Aussichtsturm der Lausche in Richtung Süden.
Blick vom Aussichtsturm der Lausche in Richtung Süden.

In Richtung Süden befindet sich der Dreiecker (Trojhran, 680 m) - ein alter Grenzstein auf der deutsch-böhmischen Grenze. Laut Tafel trafen sich früher hier die Herrschaftsbereiche von Reichsstadt, Rumburg und Zittau.

Aussichtsturm auf der Lausche bei heftigen Wind.
Aussichtsturm auf der Lausche bei heftigen Wind.
Blick vom Aussichtsturm der Lausche in Richtung Osten.
Blick vom Aussichtsturm der Lausche in Richtung Osten.

Der weitere Weg zur Lausche (Luž, 793 m) war nicht leicht, denn der Schnee lag doch etwas höher und der Weg war nur schmal. Ich folgte einer Fußspur vor mir, die scheinbar das gleiche Ziel wie ich hatte. Merkte jedoch, dass ich immer weiter südlich geriet. Scheinbar haben meine „Vorgänger“ den längeren Anstieg von der tschechischen Seite gewählt. Ich kehrte um und wählte den kürzeren und steileren Weg von Waltersdorf kommend. Auf dem Gipfel befinden sich eine Wetterstation und ein Aussichtsturm. Hier oben tobte ein wahrer Sturm. Der Wind war eiskalt, aber die Aussicht atemberaubend schön. In Richtung Deutschland war die Landschaft grün. Richtung Tschechien und Polen war alles schneebedeckt und weiß. Wolken wechselten sich mit sonnigen Löchern ab und jagten über die winterliche Landschaft.

Aufstieg über gewundene Pfade zum Nonnenfelsen.
Aufstieg über gewundene Pfade zum Nonnenfelsen.
Blick vom Nonnenfelsen in Richtung Jonsdorf.
Blick vom Nonnenfelsen in Richtung Jonsdorf.
Durch schmale Schluchten führt der Weg hinab nach Jonsdorf.
Durch schmale Schluchten führt der Weg hinab nach Jonsdorf.
Einer der vielen kleinen gefrorenen Seen im winterlichen Wald.
Einer der vielen kleinen gefrorenen Seen im winterlichen Wald.
Ein stiller See im verschneiten Wald.
Ein stiller See im verschneiten Wald.

Von der Lausche führte ein breiter Forstweg über die Alte Wache bis hinab zum Nonnenfelsen bei Jonsdorf. Die Nonnenfelsen sind Sandsteinfelsen und liegen labyrinthartig im Wald versteckt. Über schmale Wege und Stiege nähert man sich dem Ortsrand von Jonsdorf. In einem Wechsel von offenen Wiesen und Wäldern mit zugefrorenen Seen wird der Ort Hain in Richtung Süden durchquert, bevor dann der finale Aufstieg zum Hochwald (Hvozd, 750 m) beginnt.

Der Aussichtsturm auf dem nördlichen Gipfel des Hochwalds.
Der Aussichtsturm auf dem nördlichen Gipfel des Hochwalds.

Der Hochwald ist ein weithin sichtbarer Doppelgipfel genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Auf dem südlichen Gipfel befindet sich die Hochwaldbaude. Der nördliche Gipfel beherbergt einen 1892 erbauten Aussichtsturm aus Stein. Wie schon zuvor auf der Lausche ist die Aussicht besonders Richtung Tschechien sehr beeindruckend. Am Nachmittag war das Wetter deutlich besser wie am Vormittag und mein Blick reichte bis zum markanten Ještěd und weiter zur Schneekoppe ins Riesengebirge. Nördlich des Berges erstreckt sich die Stadt Oybin.

Abendstimmung nach 26 km bei der Rückkehr nach Waltersdorf.
Abendstimmung nach 26 km bei der Rückkehr nach Waltersdorf.

Der Weg zurück nach Waltersdorf war bis auf ein paar Abkürzungen identisch zum Hinweg und sehr, sehr lang. Schon auf dem Hochwald war ich erschöpft, musste aber noch zum Parkplatz zurück. Kurz nach Sonnenuntergang erreichte ich das Auto. Die Tour war schön, aber mit 26 km sehr lang. Das Laufen m Schnee kostete zusätzliche Kraft. Die Ausblicke von der Lausche und vom Hochwald sind beeindruckend, die Nonnenfelsen waren für mich überraschend und die Besteigung des Weberbergs (bedeutete 6 km zusätzlich) war unnötig, weil es nichts zu sehen gab. Parken in der Mitte der Tour, z.B. in Jonsdorf, wäre effektiver gewesen.

Hochwaldbaude auf dem südlichen Hochwaldgipfel.
Hochwaldbaude auf dem südlichen Hochwaldgipfel.
Der markante Ještěd in der nähe von Reichenberg (Liberec).
Der markante Ještěd in der nähe von Reichenberg (Liberec).
Der Lauschen mit Aussichtsturm vom Hochwald aus betrachtet.
Der Lauschen mit Aussichtsturm vom Hochwald aus betrachtet.
Meine Tour vom Lauschen bis Hochwald auf einen Blick.
Meine Tour vom Lauschen bis Hochwald auf einen Blick.
Stand: 24.02.2022 | Text + Bilder: Camillo | v7
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