Schottische Kübelpflanzen

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Tag 3: Inversnaid > Inverarnan > Crainlarich (10.3 km, 4 h > 10.6 km > 3:30 h)

Sonnenschein am Morgen am Inversnaid Hotel mit kleinem Hafen.
Sonnenschein am Morgen am Inversnaid Hotel mit kleinem Hafen.
Schottische Kübelpflanzen müssen auch kurz nach dem Regen unbedingt gegossen werden.
Schottische Kübelpflanzen müssen auch kurz nach dem Regen unbedingt gegossen werden.

Heute Morgen habe ich einen sehr pflichtbewussten schottischen Gärtner getroffen. Als ich im Regen vom Bunkhouse wieder zum See hinabgelaufen war und der Regen wieder aufgehört hatte, stand doch tatsächlich vor dem Inversnaid Hotel ein Mann, der mit einem Gartenschlauch ausgiebig die Kübelpflanzen wässerte. Es ist ja nicht so, dass der letzte Regen wochenlang zurück lag – vielmehr lief auf der Straße noch das Wasser vom letzten Guss in kleinen Bächen hinab zum See. Alles war nass. Vielleicht kommen die schottischen Pflanzen keine fünf Minuten ohne Wasser aus?

Der anspruchsvolle Weg im nördlichen Bereich des Loch Lomond - I.
Der anspruchsvolle Weg im nördlichen Bereich des Loch Lomond - I.
Der anspruchsvolle Weg im nördlichen Bereich des Loch Lomond - II.
Der anspruchsvolle Weg im nördlichen Bereich des Loch Lomond - II.
Der anspruchsvolle Weg im nördlichen Bereich des Loch Lomond - III.
Der anspruchsvolle Weg im nördlichen Bereich des Loch Lomond - III.
Zum Gück gab es an manchen Stellen auch Holzbrücken über die Zuflüsse.
Zum Gück gab es an manchen Stellen auch Holzbrücken über die Zuflüsse.
Die Doune Bothy am nördlichen Ende des Loch Lomond.
Die Doune Bothy am nördlichen Ende des Loch Lomond.

Der Weg ab Inversnaid war ähnlich nass und matschig wie am Vortag. Die Berge auf beiden Seiten des Loch Lomond wurden höher und der Weg am Ufer war sehr schmal. Ein erster kurzer Zwischenstopp war die Doune Bothy. Bothies sind über ganz Schottland verteilte abgelegene rustikale Selbstversorgerhütten. Sprichwörtlich nicht mehr wie ein Dach über den Kopf. Es gibt meist eine Feuerstelle und Platz für Schlafsäcke. Entlang des WHW gibt es zwei solcher Hütten.

Sonnenschein am Mittag mit leckerem Essen und Getränk (Cola).
Sonnenschein am Mittag mit leckerem Essen und Getränk (Cola).
Das rustikale Innere in der Doune Bothy - Kamin mit Schlafplätzen.
Das rustikale Innere in der Doune Bothy - Kamin mit Schlafplätzen.

Ab Ardleish verließ ich endgültig das Loch Lochmond und stieg bei herrlichem Sonnenschein in die grasbedeckten Highlands auf. Für die nächsten Stunden war der Himmel vor mir blau und das Gras leuchtete gelbgrün. Auf einem Zeltplatz nahe Inverarnan machte ich Mittag, bevor es dann über die Falls of Falloch weiter bis nach Crainlarich ging.

Die Falloch Falls direkt am Wegsrand des West Highland Ways.
Die Falloch Falls direkt am Wegsrand des West Highland Ways.
Der West Highland Way führt durch weite goldgrüne Täler mit sanften Hügel.
Der West Highland Way führt durch weite goldgrüne Täler mit sanften Hügel.
Aus dem Süden nähern sich dunkle Wolken und auch bald der nächste Regen.
Aus dem Süden nähern sich dunkle Wolken und auch bald der nächste Regen.

Nördlich der Wasserfälle unterquerte ich die A82 und erschrak. Vor mir schien die Sonne, aber hinter mir baute sich eine schnell näherkommende dunkle Wolkenfront auf. Auf den letzten Kilometern beschleunigte ich meinen Schritt und musste bald feststellen, dass auch über den Bergen im Westen dunkle Wolken aufzogen. Ich war auf offener Fläche und stellte mich auf den nächsten Regenschauer ein. Es wurde windiger und die Sonne verschwand hinter den Wolken. 1-2 km von mir entfernt, konnte ich den Regen schon sehen, aber ich hatte Glück, denn der Wind trieb die Wolken auseinander. Ich stieg den steilen Weg nach Crainlarich hinab und erreichte das Hostel trocken.

Die "Hauptstraße" von Crainlarich mit dem Ben More (1174 m) im Hintergrund.
Die "Hauptstraße" von Crainlarich mit dem Ben More (1174 m) im Hintergrund.

Crainlarich ist ein Ort wie in den kanadischen Rocky Mountains. Es gibt eine Dorfstraße mit Tankstelle, Polizei und Feuerwehr, eine Schule, einen Supermarkt, ein paar Outdoorgeschäfte und natürlich einen Pub. Im Hintergrund erhebt sich der mächtige Ben More (1174 m). Am Abend stieg ich noch zu einem kleinen Aussichtshügel oberhalb des Hostels auf. Traumhaft schön und ruhig.

Stand: 08.12.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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