Bundaberg und Umgebung I

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Willkommen am Bundaberg Regional Airport.
Willkommen am Bundaberg Regional Airport.

Der Flug nach Bundaberg fand in einer kleinen zweimotorigen Propellermaschine statt und dauerte 50 Minuten. Der Regionalflughafen ist mit zwei offenen mit Zeltbahnen überspannten Gebäuden sehr übersichtlich und einladend.

Die kleine zweimotorigen Propellermaschine brachte mich die letzten 400 km nach Bundaberg.
Die kleine zweimotorigen Propellermaschine brachte mich die letzten 400 km nach Bundaberg.

Bundaberg

Die Stadt befindet sich am Burnett River und ist mit ca. 70.000 Einwohnern ähnlich groß und gemütlich wie Rosenheim. Die Region ist sehr fruchtbar und versorgt ein Großteil Australiens mit Obst und Gemüse. In der Umgebung von Bundaberg befinden sich insbesondere Zuckerrohrfelder und Macadamia-Nuss-Plantagen. In der Innenstadt gibt es zahlreiche historische Gebäude, wie das Post Office und verschiedene Kirchen. Die Architektur und Weitläufigkeit erinnert ganz stark an Kanada – nur eben deutlich wärmer, ohne Schnee, aber dafür mit Palmen.

Das historische Post Office mit Weltkriegsdenkmal im Herzen der Stadt.
Das historische Post Office mit Weltkriegsdenkmal im Herzen der Stadt.
Spaziergang durch die Stadt - im Hintergrund St. Andrew Kirche.
Spaziergang durch die Stadt - im Hintergrund St. Andrew Kirche.
The "Barrel" gehört zu einer der zwei Brauereien von Bundaberg.
The "Barrel" gehört zu einer der zwei Brauereien von Bundaberg.

Ich wohnte in einem vollausgestatteten Ferienhaus mit Palmen und Bananenstauten im Garten. Jeden Abend versammeln sich kurz nach Sonnenuntergang unzählige rot-blau-grünen Regenbogenloris (Papageien) in den Bäumen der Stadt und veranstalten ein lautstarkes Spektakel. Ebenfalls war jeden Abend der Himmel von großen Schwärmen an Flughunden bevölkert.

Um die Stadt und die Region besser kennen zu lernen, habe ich mich am Wochenende der Bundaberg Cultural Tour angeschlossen. Es handelt sich dabei um eine geführte Tour der Taribelang-Bunda Aborigines People. Mit einem Minibus werden verschiedene Orte in der Stadt und der Umgebung gezeigt und deren Bedeutung für die „Weißen“ und die Taribelang-Bunda People erklärt. Die Lebenswelt und Familienbeziehungen der Aborigines sind so anders und mit Jahrtausende alten Regeln und Traumzeitgeschichten durchwoben. Ein sehr empfehlenswerter und faszinierender Einblick.

The Hummock ist ein bedeutender Initiationsplatz für die ortsansässigen Aborigines.
The Hummock ist ein bedeutender Initiationsplatz für die ortsansässigen Aborigines.
Viel Wissenswertes wurde bei der Bundaberg Cultural Tour vermittelt. Einfach toll!
Viel Wissenswertes wurde bei der Bundaberg Cultural Tour vermittelt. Einfach toll!

Neben all der Schönheit, gab es auch dunkle Flecken in der Geschichte der Region. Besonders bedrückend war das Massaker an den Aborigines um 1850 auf Paddy Island. Nach langanhaltenden Streitigkeiten und tödlichen Racheaktionen von beiden Seiten, wurden die Taribelang-Bunda entlang des Burnett-Rivers nach Paddy Island getrieben, wo es dann am Ufer zu einem Massaker an hunderten von Menschen gekommen ist. Erschreckend!

Jeden Abend fielen hunderte Regenbogenloris über die Bäume der Stadt her.
Jeden Abend fielen hunderte Regenbogenloris über die Bäume der Stadt her.

Mein Besuch fand in der Regenzeit, die in Queensland von Oktober bis Mai andauert, statt. Die Tage begannen meist bei klarem Himmel, mit zunehmenden Wolken über die Mittagszeit und dann einem heftigen zweistündigen Wolkenbruch am späten Nachmittag oder frühen Abend. Die Intensität ist mit dem Ausschütten einer ganzen Badewanne zu vergleichen, nicht mit einer leichten Dusche. Danach war die Nacht meist sternenklar.

Bargara, Coral Cove

Morgendämmerung am Strand von Bargara.
Morgendämmerung am Strand von Bargara.
Am Morgen sind die Stränge mit Surfern bevölkert.
Am Morgen sind die Stränge mit Surfern bevölkert.
Interessante Nadelbäume am Strand von Bargara.
Interessante Nadelbäume am Strand von Bargara.

Die Küste des Korallenmeers besteht aus vielen unberührten Abschnitten. Bundaberg befindet sich ca. 15 km von der Küste mit einigen kleinen Ortschaften, bestehend aus kleinen Familienhotels und Stränden, entfernt. Während meines heftigen Jetlags in den ersten Tagen war ich bereits kurz nach 5 Uhr morgens am Strand, denn die Sonne geht hier sehr früh auf, dafür aber auch Sommer wie Winter gegen 18:30 Uhr wieder unter. Was ich schnell lernen musste - die Australier sind Frühaufsteher. Wer denkt, dass er 5 Uhr morgens einen einsamen Strand vorfindet, der wird mit einer länger andauernden Parkplatzsuche empfangen. Am Morgen, wo die Temperaturen noch sehr angenehm sind, sind von Jung bis Alt alle mit Surfbrettern auf Wasser und warten auf die perfekte Welle. Wieder andere joggen oder radeln entlang der kleinen Küstenwege. Ein guter Start in den Tag.

Stand: 15.04.2023 | Text + Bilder: Camillo | v7
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