Lady Musgrave Island

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Das Great Barrier Reef ist die größte zusammenhänge Ansammlung von Korallenriffen entlang der Nordostküste Australiens. Die Korallen erstrecken sich von Bundaberg 2300 km nach Norden. Das Riff liegt ca. 30 – 250 km vor der Küste und beherbergt über 1000 Inseln und Sandbänke. Die globale Klimaerwärmung führt mit dem damit verbundenen Anstieg der Wassertemperaturen zu immer wiederkehrenden Korallenbleichen, was zu einem großräumigen Absterben der Korallen mit immer kürzeren Regenerationszyklen führt.

Ankunft an der Pontonplattform in der Lady Musgrave Lagune.
Ankunft an der Pontonplattform in der Lady Musgrave Lagune.
Die Pontonplattform ist der Ausgangspunkt für alle Ausflüge an diesem Tag.
Die Pontonplattform ist der Ausgangspunkt für alle Ausflüge an diesem Tag.

Bundaberg gilt als der südliche Eingang zum Great Barrier Reef. Die zweitsüdlichste Insel ist Lady Musgrave Island, die über eine organisierte Tour vom Port of Bundaberg aus erkundet werden kann. Die Wettervorhersage für den heutigen Sonntag war sehr durchwachsen. Neben Regen war auch Gewitter angesagt, aber der Kapitän beruhigte uns, dass das Wetter auf dem Meer besser sei, denn die Insel lag mehr als 60 km vor der Küste.

Traumhafter Strand, türkisfarbenes Wasser und blauer Himmel.
Traumhafter Strand, türkisfarbenes Wasser und blauer Himmel.

Am frühen Morgen war es stürmisch und über dem Meer ballten sich dunkle Wolken. Der Katamaran schoss mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit über die hohen Wellen, so dass es kaum möglich war sich vernünftig an Board zu bewegen. Vor der Abreise wurde eindringlich empfohlen Medikamente gegen Seekrankheit zu nehmen. Im Verlauf der nächsten 2 Stunden legten wir knapp 100 km zurück und das Meer wurde langsam ruhiger und die Wolken zogen sich immer weiter zurück.

Im Wald wimmelt es von zahmen Vögeln, die neben und zwischen uns laufen.
Im Wald wimmelt es von zahmen Vögeln, die neben und zwischen uns laufen.
Im Schatten de Waldes waren die Temperaturen sehr angenehm.
Im Schatten de Waldes waren die Temperaturen sehr angenehm.

Die Insel erscheint wie eine grüne Perle im dunklen Ozean, umgeben von einem hellen weißen Sandstrand und einer türkisfarbenen Lagune. Wir umrundeten die Insel und konnten in Richtung Norden die beiden Fairfax Inseln ausmachen, bevor wir durch eine schmale Rinne in die geschützte Lagune einfuhren. Die Lagune und Insel ist ein Nationalpark und wird durch ein Rangerboot überwacht. In der Lagune befindet sich eine feste Plattform, die unsere Basis für den Tag war.

Auf Augenhöhe mit einem der viele Black Noddies.
Auf Augenhöhe mit einem der viele Black Noddies.
Ein Black Noddy wartet auf uns beim Weg zum Strand.
Ein Black Noddy wartet auf uns beim Weg zum Strand.
Der wunderschöne langgezogene Nordstrand mit viel Schatten und Bäumen.
Der wunderschöne langgezogene Nordstrand mit viel Schatten und Bäumen.

Unser erster Ausflug führte uns auf die Insel, die nach der Frau des ersten Gouverneurs von Queensland benannt wurde. Die Insel besteht aus ein paar Felsen, Korallenstückchen und wird durch Guano zusammengehalten. Ende des 19. Jh. wurde auf den Inseln großflächig Guano abgebaut, bevor dann in den 1930er Jahren die touristische Nutzung begann. Heute steht die Insel unter Naturschutz und darf nur in geführten Gruppen für eine fest definierte Zeit betreten werden. Die Insel ist dicht bewaldet und ein wahres Vogelparadies. Unsere kleine Wanderung führte einmal quer durch das schattig kühle Inselinnere und dann über die Nordspitze am Strand zurück. Es ist wie im Paradies.

Spaziergang über Lady Musgrave Island im südlichen Great Barrier Reef.
Spaziergang über Lady Musgrave Island im südlichen Great Barrier Reef.
Blick durchs Glasbodenboots hinab zu den Korallen liefert einen ersten Vorgeschmack aufs Schnorcheln.
Blick durchs Glasbodenboots hinab zu den Korallen liefert einen ersten Vorgeschmack aufs Schnorcheln.
Der einsame Nordstrand erinnert ans Paradies.
Der einsame Nordstrand erinnert ans Paradies.

Die Glasbodenbootstour auf dem Rückweg zur Plattform gab einen kleinen Vorgeschmack auf das Schnorcheln nach dem leckeren Mittagessen. Für zwei Stunden konnten alle Gäste mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen nach Herzenslust am Rande der Korallen entlang tauchen. Es gab Korallen in allen Farben und Formen, wenn auch etwas blasser wie man das aus Filmen kennt, was hier aber wohl daran liegt, weil die Korallen so knapp unter der Wasseroberfläche leben und bei Ebbe teilweise trocken fallen und deshalb mit der bräunlichen Farbe besser gegen die Sonne geschützt sind. Zwischen den Korallen gab es viele bunte Fische, gestreift, mit Punkten, alleine oder in ganzen Gruppen, kleine und auch manche recht groß. Besonders gefallen hat mir eine Gruppe aus 12 kleinen Oktopussen, die als Formation am Riff entlang geschwommen sind. Sehr beeindruckend!

Schnorcheln in der Lagune - ein unvergessliches Erlebnis.
Schnorcheln in der Lagune - ein unvergessliches Erlebnis.
Fischfütterung - eben waren wir hier noch Schnorcheln, jetzt sind hier riesige Fische.
Fischfütterung - eben waren wir hier noch Schnorcheln, jetzt sind hier riesige Fische.

Der Ausflug, obwohl nicht ganz günstig, aber grandios. Die Insel und die Lagune – wie im Paradies. Die Unterwasserwelt und das Schnorcheln war eine unglaubliche sehr intensive Erfahrung. Die Farben und das Licht – einzigartig.

Der Rückweg nach Bundaberg war noch ein bisschen heftiger als der Hinweg, denn für die nächsten Tage war Sturm angekündigt, der wohl schon etwas eher im Anmarsch war. Ich blieb einfach auf meinem Platz sitzen und genoss die Fahrt.

Ein Tipp: Beim Schnorcheln immer auch die Kniekehlen (mit riffsicherer Sonnencreme) eincremen, denn dort hatte ich am nächsten Tag heftigen Sonnenbrand!

Stand: 15.04.2023 | Text + Bilder: Camillo | v7
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