Lamington & Springbrook National Park

Der Lamington und Springbrook Nationalpark befindet sich auf der Nordflanke eines ehemaligen Vulkans, der vor 20-23 Millionen Jahren aktiv war als sich die nach Norden wandernde Australische Platte über einen vulkanischen Hotspot schob. Das Zentrum des ehemaligen Vulkans bildet der heutige Mount Warning. Die steil abfallende Plateaukante in Richtung Süden markiert die ehemalige riesige Caldera des verwitterten Vulkans.


Die Nacht und der Morgen auf dem Lamington Plateau waren kühl, aber im Schlafsack im Auto ganz angenehm. Vor meinem Auto tummelten sich auf der taubenetzten Wiese Crimson Rosella Papageien, die an den nassen Grashalmen knabberten. Kurz nach 6 Uhr morgens erreichten die ersten Sonnenstrahlen den Zeltplatz und tauchte die Bergwelt in ein goldenes Licht.

Meine heutige Wanderung sollte mich durch den Regenwald bis an die südliche Kante des Plateaus führen. Zuvor absolvierte ich noch einen kleinen Baumwipfelpfad im Regenwald. Neben den klassischen horizontalen Wegen durch den Regenwald, gab es einen Baumriesen, der mit Plattformen auf verschiedenen Ebenen ausgestattet war. Gut gesichert konnte man über Leitern bis in die Lichte Krone des Urwaldriesen klettern. Sehr beeindruckend!








Um so richtig in den Regenwald einzutauchen, wählte ich den 17.4 km Toolona Creek circuit. Der Rundweg führt zunächst hinab zum Creek und dann immer entlang des Toolona Creek hinauf zur Südkante des Plateaus mit verschiedenen Lookouts. Der einsame Aufstieg führt durch sehr feuchten Wald und teils schlammige Pfade kontinuierlich bergauf. Der Toolona Creek stürz in unzähligen großen und kleinen Wasserfällen in die Tiefe und muss dabei oft gequert werden. Die Vegetation erscheint im saftigem grün und im herrlichen Lichterspiel von Sonnenschein und Schatten. Entlang der Plateaukante gibt es drei Lookouts: Wanungara, Toolona und Bithongabel, die einen begrenzten Blick in die bewaldete Caldera bis hin zum Mount Warning eröffnen. Der Rückweg führt auf einem Teil des deutlich leichter zulaufenden, fast eben dahinführenden und trockenen Border Tracks zurück zum O’Reillys camp. Die beiden schönsten und größten Wasserfälle waren der Chalan Falls (mein Favorit) und der Toolona Falls. Der Rundwanderweg ist sehr lang und in ca. 4 h zu bewältigen. Der Aufstieg entlang der Wasserfälle ist kurzweilig, aber auch recht anstrengend. Fernblicke sind rar, weder von den Lookouts noch vom Mount Bithongabel (1213 m).
Östlich des Lamington Nationalparks befindet sich der ganz ähnliche Nationalpark Springbrook. Neben Regenwaldtouren, Lookouts und Wasserfällen, hat dieser Park noch die Natural Bridge zu bieten. Es handelt sich dabei um eine riesige Basaltsteinhöhle in die durch die Decke ein Wasserfall stürzt. Im Sonnenschein leuchtet die Höhle in warmen gelben und grünen Farben und an der Decke hängen Fledermäuse und leben Glühwürmchen. Der Weg ist als 1 km langer Rundweg angelegt und gerade an heißen Tagen zu empfehlen. Baden ist in der Höhle und im Fluss streng verboten.

Am Nachmittag führte mich mein weiterer Weg Richtung Süden ins Tweed Valley in New South Wales (NSW) vorbei am Mount Warning bis an die Küste nach Byron Bay. Der Gipfel des sehr sehenswerten Mount Warning darf leider nicht bestiegen werden, weil dies ein wichtiger, heiliger und zu respektierender Platz für die ortsansässigen Aborigines ist.