Lamington & Springbrook National Park

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Sonnenaufgang über dem O’Reillys Camp auf knapp 1000 m.
Sonnenaufgang über dem O’Reillys Camp auf knapp 1000 m.

Der Lamington und Springbrook Nationalpark befindet sich auf der Nordflanke eines ehemaligen Vulkans, der vor 20-23 Millionen Jahren aktiv war als sich die nach Norden wandernde Australische Platte über einen vulkanischen Hotspot schob. Das Zentrum des ehemaligen Vulkans bildet der heutige Mount Warning. Die steil abfallende Plateaukante in Richtung Süden markiert die ehemalige riesige Caldera des verwitterten Vulkans.

Ein gut gesicherter vertikaler Baumwipfelpfad in die Krone eines Urwaldriesen.
Ein gut gesicherter vertikaler Baumwipfelpfad in die Krone eines Urwaldriesen.
Ein Gigant überragt den Weg und den ganzen Wald.
Ein Gigant überragt den Weg und den ganzen Wald.

Die Nacht und der Morgen auf dem Lamington Plateau waren kühl, aber im Schlafsack im Auto ganz angenehm. Vor meinem Auto tummelten sich auf der taubenetzten Wiese Crimson Rosella Papageien, die an den nassen Grashalmen knabberten. Kurz nach 6 Uhr morgens erreichten die ersten Sonnenstrahlen den Zeltplatz und tauchte die Bergwelt in ein goldenes Licht.

Ein Baumwipfelpfad durch den Regenwald ist im Vergleich zu deutschen Wäldern ganz anders.
Ein Baumwipfelpfad durch den Regenwald ist im Vergleich zu deutschen Wäldern ganz anders.

Meine heutige Wanderung sollte mich durch den Regenwald bis an die südliche Kante des Plateaus führen. Zuvor absolvierte ich noch einen kleinen Baumwipfelpfad im Regenwald. Neben den klassischen horizontalen Wegen durch den Regenwald, gab es einen Baumriesen, der mit Plattformen auf verschiedenen Ebenen ausgestattet war. Gut gesichert konnte man über Leitern bis in die Lichte Krone des Urwaldriesen klettern. Sehr beeindruckend!

Der Abstieg zum Toolona Creek.
Der Abstieg zum Toolona Creek.
Eine von vielen Stellen, wo der Weg immer wieder den Toolona Creek querte.
Eine von vielen Stellen, wo der Weg immer wieder den Toolona Creek querte.
Die vorherschende Farbe war grün und immer war das Rauschen des Wassers zu hören.
Die vorherschende Farbe war grün und immer war das Rauschen des Wassers zu hören.
Der Chalan Fall im Fokus (herangezoom und langzeitbelichtet).
Der Chalan Fall im Fokus (herangezoom und langzeitbelichtet).
Der Chalan Falls gibt aus jeder Richtung ein anderes Bild.
Der Chalan Falls gibt aus jeder Richtung ein anderes Bild.
Palmen und Farne mit Wasserfall im Hintergrund.
Palmen und Farne mit Wasserfall im Hintergrund.
Blick vom Toolona Lookout in die Caldera und auf den Mount Warning.
Blick vom Toolona Lookout in die Caldera und auf den Mount Warning.
Auf dem Rückweg war ich nicht alleine. Eine ca. 1 m lange Schlange vor mir.
Auf dem Rückweg war ich nicht alleine. Eine ca. 1 m lange Schlange vor mir.

Um so richtig in den Regenwald einzutauchen, wählte ich den 17.4 km Toolona Creek circuit. Der Rundweg führt zunächst hinab zum Creek und dann immer entlang des Toolona Creek hinauf zur Südkante des Plateaus mit verschiedenen Lookouts. Der einsame Aufstieg führt durch sehr feuchten Wald und teils schlammige Pfade kontinuierlich bergauf. Der Toolona Creek stürz in unzähligen großen und kleinen Wasserfällen in die Tiefe und muss dabei oft gequert werden. Die Vegetation erscheint im saftigem grün und im herrlichen Lichterspiel von Sonnenschein und Schatten. Entlang der Plateaukante gibt es drei Lookouts: Wanungara, Toolona und Bithongabel, die einen begrenzten Blick in die bewaldete Caldera bis hin zum Mount Warning eröffnen. Der Rückweg führt auf einem Teil des deutlich leichter zulaufenden, fast eben dahinführenden und trockenen Border Tracks zurück zum O’Reillys camp. Die beiden schönsten und größten Wasserfälle waren der Chalan Falls (mein Favorit) und der Toolona Falls. Der Rundwanderweg ist sehr lang und in ca. 4 h zu bewältigen. Der Aufstieg entlang der Wasserfälle ist kurzweilig, aber auch recht anstrengend. Fernblicke sind rar, weder von den Lookouts noch vom Mount Bithongabel (1213 m).

Östlich des Lamington Nationalparks befindet sich der ganz ähnliche Nationalpark Springbrook. Neben Regenwaldtouren, Lookouts und Wasserfällen, hat dieser Park noch die Natural Bridge zu bieten. Es handelt sich dabei um eine riesige Basaltsteinhöhle in die durch die Decke ein Wasserfall stürzt. Im Sonnenschein leuchtet die Höhle in warmen gelben und grünen Farben und an der Decke hängen Fledermäuse und leben Glühwürmchen. Der Weg ist als 1 km langer Rundweg angelegt und gerade an heißen Tagen zu empfehlen. Baden ist in der Höhle und im Fluss streng verboten.

Die Natural Bridge im Springbrook Nationalpark.
Die Natural Bridge im Springbrook Nationalpark.

Am Nachmittag führte mich mein weiterer Weg Richtung Süden ins Tweed Valley in New South Wales (NSW) vorbei am Mount Warning bis an die Küste nach Byron Bay. Der Gipfel des sehr sehenswerten Mount Warning darf leider nicht bestiegen werden, weil dies ein wichtiger, heiliger und zu respektierender Platz für die ortsansässigen Aborigines ist.

Stand: 15.04.2023 | Text + Bilder: Camillo | v7
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