Urkundkolm (3134 m) – 07/09/2024

0
Abstieg auf dem ersten Schuttwall nach dem Rofenkarsteig zum kleinen Gletschersee.
Abstieg auf dem ersten Schuttwall nach dem Rofenkarsteig zum kleinen Gletschersee.
Obere Brücke über den tosenden Gletscherbach des Rofenkarferners.
Obere Brücke über den tosenden Gletscherbach des Rofenkarferners.

Für meinen weiteren Weg wählte ich den Abstieg über den Rofenkarsteig nördlich des Wilden Mannle Gipfels. Der Steig ist eher für den Aufstieg geeignet, aber auch im Abstieg machbar. Mit zahlreichen Stahlseilsicherungen ging es in mehreren Serpentinen immer weiter in die Tiefe hinab bis zu einem Schuttwall, der durch die ehemalige Gletscherzunge des Rofenkarferners aufgetürmt wurde. Heute hat sich der Gletscher soweit nach oben zurückgezogen dass nur noch zwei große Bäche, teils Wasserfälle, beständig in die Tiefe rauschen. Der Weg führt nun entlang der Krone des Schuttwalls Richtung Süden und steigt am Ende zu einem kleinen flachen Gletschersee hin ab.

Gletschersee mit spiegelnden Wasserfällen des Rofenkarferners.
Gletschersee mit spiegelnden Wasserfällen des Rofenkarferners.

Nach dem See wird ein weiterer Gletscherabfluss über eine Brücke gequert bevor der Weg dann auf den Gletscherschuttwall auf der anderen Talseite aufsteigt. Auf der Hälfte des Schuttwalls zweigt der Weg weiter nach Westen ab und steigt durch unebenes Gelände steiler bergan. Ab einer Höhe von ca. 2800 Metern führt der restliche Weg bis zur Breslauer Hütte (2844 m) fast ebenerdig dahin (Dauer: Wildes Mannle – Breslauer Hütte ca. 1 h).

Die Breslauer Hütte auf 2828 m ist von weithin sichtbar.
Die Breslauer Hütte auf 2828 m ist von weithin sichtbar.

Die Breslauer Hütte ist der perfekte Ausgangspunkt für die Besteigung der Wildspitze oder für den eignen Hausberg – den Urkundkolm (3134 m), der in einer Stunde erreicht werden kann. Der Weg ist recht einfach und führt mehr oder weniger direkt hinter der Hütte auf den unscheinbaren Gipfel im Schatten des großen Ötztaler Urkund (3556 m) und der dahinter liegenden Wildspitze hinauf. Zunächst überquert der Weg ein ansteigendes Geröllfeld, um dann über Blockgelände bis zu der Kuppel des Urkundkolms aufzusteigen. Anmerkung: Für den Urkundkolm existieren unterschiedliche Höhenangaben. Unterwegs begegnet man Schildern mit 3133 m, 3134 m oder 3140 m.

Blick über die Bergwelt der Ötztaler Alpen vom Urkundkolm - I.
Blick über die Bergwelt der Ötztaler Alpen vom Urkundkolm - I.
Blick über die Bergwelt der Ötztaler Alpen vom Urkundkolm - II.
Blick über die Bergwelt der Ötztaler Alpen vom Urkundkolm - II.
Abstiegsweg von der Breslauer Hütte nach Vent und Bergstation.
Abstiegsweg von der Breslauer Hütte nach Vent und Bergstation.

Der Berg ist recht unscheinbar – die Aussicht von hier aber umso besser. Es fehlt zwar ein großer Gletscher wie vom Wilden Mannle, aber der Blick gerade Richtung Süden in die Schnee- und Eiswelt Richtung Italien ist umso beeindruckender. Ich verbrachte mehr als eine Stunde auf dem Gipfel und genoss die Aussicht, auch weil es wenige andere Wanderer gab.

Untere Brücke über den tosenden Gletscherbach des Rofenkarferners.
Untere Brücke über den tosenden Gletscherbach des Rofenkarferners.
Pflanzen am Rande des tosenden Gletscherbachs.
Pflanzen am Rande des tosenden Gletscherbachs.



Der Abstieg führt wieder hinab zur Breslauer Hütte (ca. 30 min) und dann direkt zurück zur Bergstation der 6er Sesselliftbahn, wo ich den am Vormittag bereits schon gequerten Gletscherbach des Rofenkarferners nochmals querte.

Vent im Sonnenschein am Nachmittag bei der Talfahrt mit Sessellift.
Vent im Sonnenschein am Nachmittag bei der Talfahrt mit Sessellift.

Die 7 km lange Tour ab Vent (Bergstation) ist eine wahre Genusswanderung in Kombination mit den Liften. Obwohl in großer Höhe, sind die Wege und der Blockbereich meist leicht zu gehen und erlauben an jeder Stelle grandiose Weitsichten. Bei zügigem Schritt und wenigen Pausen auch als Halbtagestour machbar.

Jakobuskirche am Ortseingang von Vent.
Jakobuskirche am Ortseingang von Vent.

Am Nachmittag zurück in Vent hat die Sonne endlich den Talboden erreicht. Im Ort waren zahlreiche Touristen unterwegs und die Tiroler Häuser, Hotels und Kirchen wirkten im Sonnenlicht sehr fotogen.

Stuibenfall in Umhausen von der Aussichtsplattform am Tauferberg.
Stuibenfall in Umhausen von der Aussichtsplattform am Tauferberg.

Am späten Nachmittag verließ ich Vent und fuhrt wieder zum nördlichen Ausgang des Ötztals. In Umhausen hatte ich mir einen Stellplatz auf einem Zeltplatz reserviert. In Umhausen befindet sich der Stuibenfall, der mit einer Fallhöhe in 2 Stufen 159 Meter in die Tiefe stürzt und der höchste Wasserfall in Tirol ist. Der Wasserfall wird aus den umliegenden Gletschern gespeist und hat somit im Sommer die größte Wassermenge. Der Stuibenfall kann über einen Wanderweg, der fast in den Wasserfall hineingebaut scheint, von mehrere Plattformen aus erlebt oder von der Aussichtsplattform am Tauferberg aus einiger Entfernung bewundert werden. Ich entschied mich für die Aussichtsplattform, da ich heute schon genug gewandert war.

Stand: 16.09.2024 | Text + Bilder: Camillo | v7
© 2024 Camillo's Adventures. Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet.