Großer Rettenstein (2366 m) – 30/10/2022

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Schöntalalm im aufgehenden Licht der Sonne.
Schöntalalm im aufgehenden Licht der Sonne.

Die Kitzbüheler Alpen zwischen dem Kaisergebirge im Norden, den Tuxer und Zillertaler Alpen im Westen und der Venediger- und Großglocknergruppe im Süden bieten ein abwechslungsreiches Wandergebiet mit sehr unterschiedlichen Regionen und Gipfeln. Im Herzen der Region befindet sich das Spertental mit dem markanten Großen Rettenstein.

Meine spätherbstliche Wanderung startete bei sehr mildem Wetter am Ende des Spertentals. Südlich von Aschau bei Kirchberg teilt sich das Spertental in einen westlichen und einen östlichen Zweig. Nachdem passieren der Mautstation am Eingang des westlichen Tals, fährt man auf asphaltierter Straße bis zur Schau- und Gustierkäserei Kasplatzl, wo sich am Rande des Waldes ein großer Wanderparkplatz befindet.

Ab dem Sattel geht der Weg in eine ordentliche Kraxelei bis hinauf zum Gipfel über.
Ab dem Sattel geht der Weg in eine ordentliche Kraxelei bis hinauf zum Gipfel über.
Sattel am Ende der Serpentinen durchs steile Schuttkar.
Sattel am Ende der Serpentinen durchs steile Schuttkar.
Schöntalscherm Alm am Ende des breiten Karrenwegs.
Schöntalscherm Alm am Ende des breiten Karrenwegs.
Interessante Lücke im Fels im Aussicht.
Interessante Lücke im Fels im Aussicht.

Von der Käserei steigt der Weg in vielen kleinen Serpentinen steil bis zu einer ersten kleinen Wiese und führt dann weiter an einem wilden Gebirgsbach mit kleinen Wasserfällen bis zur Schöntalalm hinauf. Auf einem nur flach ansteigenden Karrenweg nähert man sich zügig dem Großen Rettenstein, der bei mir im goldenen Licht der Sonne erstrahlte. Ab der Schöntalscherm Alm beginnt der direkte Aufstieg auf den Berg.

Kurz vorm Gipfel wird der Weg wieder etwas einfacher.
Kurz vorm Gipfel wird der Weg wieder etwas einfacher.
Blick vom Gipfel Richtung Alpenhauptkamm.
Blick vom Gipfel Richtung Alpenhauptkamm.

Der Weg führt zunächst unterhalb der Blaufeldköpfe (2074 m) entlang und geht dann in engen Serpentinen durch ein steiles Schuttkar zügig in die Höhe bis auf einen engen Sattel. Der Gipfel des Großen Rettensteins ist zweigeteilt. Südlich des Sattels befindet sich der Hauptgipfel, der nur mit viel Klettererfahrung zu erreichen ist. Der unwesentliche niedrigere „Wandergipfel“ befindet sich Richtung Norden und kann über kurze ungesicherte Kletterpassagen im ersten Schwierigkeitsgrad mit sehr tiefen Tiefblicken erreicht werden. Die Kaxelei ist schnell vorbei und der freistehende Gipfel entschädigt mit einem grandiosen Blick über die Umgebung. Am Morgen lagen die meisten Täler noch im Dunst, die Bergkuppen erstrahlten aber bereits im Sonnenlicht. In der Ferne leuchtete der weiße, schneebedeckte Alpenhauptkamm.

Panorama über dem Alpenhauptkamm am Morgen.
Panorama über dem Alpenhauptkamm am Morgen.
Dunst der Berge am Morgen.
Dunst der Berge am Morgen.
Alpenimpressionen.
Alpenimpressionen.

Der Abstieg erfolgt zunächst wieder durch das Aufstiegsschuttkar. Auf halber Höhe besteht die Möglichkeit in Richtung Süden zum Schöntaljoch (2030 m) abzubiegen und dann die lange Kammwanderung bis zu den Spießnägeln fortzusetzen. Da es von den Spießnägeln keinen Abstieg zur Käserei gab, wählte ich den Abstieg über das Rettensteinjoch (1928 m). Gegen Mittag erstrahlten die vielen Lärchen an der Schöntalalm im warmen gelb/braun.

Blick vom Rettensteinjoch hinüber zum Großen Rettenstein mit Schuttkar in der Mitte.
Blick vom Rettensteinjoch hinüber zum Großen Rettenstein mit Schuttkar in der Mitte.

Die Wanderung war eine schöne Herbstwanderung bei +25°C. Im Aufstieg sind 1200 Hm auf einer Strecke von 5 km (oneway) zu überwinden. Mit Pausen kann die Wanderung in ca. 5 Stunden (return) absolviert werden. Die Wege sind bis kurz vor dem Gipfel einfach zu gehen, aber am Gipfel sind unbedingt Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich.

Herbstfärbung der Lärchen bei der Schöntalalm.
Herbstfärbung der Lärchen bei der Schöntalalm.

Der Kleine Rettenstein (2216 m) befindet sich im östlichen Spertental und kann über eine sehr lange Wanderung mit dem Großen Rettenstein verbunden werden.

Stand: 21.11.2022 | Text + Bilder: Camillo | v7
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