Mangart (2677 m) – 19/07/2024
Der Triglav (2864 m) ist der höchste Berg der Julischen Alpen und Sloweniens und steht schon lange auf meiner Wunschliste … aber um diesen Berg geht es hier nicht, denn die Wanderung ist anspruchsvoll und kaum in einem Tag zu schaffen. Während unserer Sommerreise in den Süden entschied ich mich ganz in der Nähe den Mangart (2677 m), auf der Grenze zwischen Italien und Slowenien, zu besteigen.
Der Startpunkt der Wanderung ist der Mangartsattel (2055 m), der bis letztes Jahr noch mit dem Auto über die Mangartstraße erreicht werden konnte. Aufgrund mehrerer Felsstürze (2012 und 2017) war die Zufahrt durch ein Schild zwar verboten, aber die wenigsten haben sich dran gehalten. Seit letztem Jahr ist etwas oberhalb der Berghütte (Koča na Mangrtskem sedlu) die Straße mit einer Schranke abgesperrt. Neben der Schranke befindet sich ein Wanderparkplatz. Der zusätzliche Weg zum Sattel beträgt 1.5 km / Dauer 0:20 (oneway).
Die Mangartstraße ist eine ca. 12 km lange einspurige ehemalige Militärstraße. Die Schranke wird nach unzähligen Kurven und unbeleuchteten Tunneln nach 9 km erreicht. Die Straße ist mautpflichtig (10 €, Mautstation erst ab 8 Uhr besetzt) und ist nichts für schwache Nerven. Es gibt über lange Stücke wenige Ausweichstellen – meist nur oberhalb von Kurven. Bei der Auffahrt ist der Gegenverkehr kaum zu überblicken. Häufiges Rücksetzen ist notwendig. Daneben gibt es noch Campervans, Motorradfahrer und rasante Radler. Alternativ existiert ein öffentlicher Bus ab Bovec, der drei Mal am Tag fährt.
Der Mangart kann bequem vom Ende der Mangartstraße in 3-4 Stunden (return) bestiegen werden. Ich wählte einen zeitigen Aufstieg, da für den heutigen Tag ab 14 Uhr Gewitter angesagt waren. Den Wanderparkplatz vor der Schranke verließ ich kurz vor Sonnenaufgang (5:30 Uhr) und folgte der asphaltierten Straße. Der Felssturz war einfach zu passieren und theoretisch auch mit dem Auto befahrbar (Die Felswand an der Straße ist stark überhängend und der nächste Felssturz ist nur eine Frage der Zeit.). Im oberen Bereich bildet die Mangartstraße eine langgezogene Schleife, die über einen Weg quer über die Wiese zum Sattel hin abgekürzt werden kann.
Am Morgen hüllte sich der Gipfel noch hinter einigen durchziehenden Wolken. Der Weg war dennoch gut markiert und es wurde deutlich davor gewarnt, dass der Aufstieg nur für erfahrene Bergsteiger ist. Die slowenische Seite warnt allerdings nur vor dem slowenischen Aufstiegsweg und erwähnt nicht, dass es auf italienischer Seite einen etwas einfacheren drahtseilgesicherten Weg gibt.