Ellmauer Tor (2006 m), Hint.Goinger Halt (2192 m) - 03/07/10
Nach einer ersten Erkundung des Zahmen Kaisers sollte heute ein Teil des Wilden Kaisers erwandert werden. Da niemand mit mir zeitig aufstehen wollte, machte ich mich gegen 7 Uhr von der Wochenbrunneralm allein auf den Weg zur Gruttenhütte. Allein wäre untertrieben, denn der Parkplatz am Ende der mautpflichtigen Straße (4 €) war gut gefüllt.
Der Weg führte zunächst im schattigen Wald steil bergauf. Nach ca. 30 Minuten verlässt man den Wald und steht schon fast vor der Gruttenhütte. Von der Hütte aus besteht die Möglichkeit den mittelschweren Klettersteig zur Ellmauer Halt, dem höchsten Gipfel im Wilden Kaiser, zu beginnen oder den einfachen Jubiläumsklettersteig zum Ellmauer Tor zu folgen. Da ich keine Klettersteigausrüstung dabei hatte und mich die Fotos im Internet doch etwas zurückschreckten, entschied ich mich für den Weg zum Ellmauer Tor. Der Jubiläumssteig ist ein nicht vollständig gesicherter einfacher Klettersteig. An vielen Stellen gibt es Stahlseile und teilweise auch Leitern. Der Weg führt fast immer in großer Höhe an einem sehr steilen Abhang entlang und ist von vielen kleinen losen Steinen übersät und deshalb sehr rutschig.
Am Ende des Jubiläumssteigs beginnt der Aufstieg zum Ellmauer Tor über weitere Geröllpassagen. Kurz vor dem Erreichen des Tors muss ein großes, bei mir sehr nasses, Schneefeld durchquert werden. Vom Ellmauer Tor ergibt sich ein herrlicher Blick entlang der Steinernen Rinne und hinüber zum Zahmen Kaiser. Der Anstieg bis zum Hinteren Goinger Halt ist wiederum eine kleine Kletterpartie fast komplett ohne Seil. Der Gipfel war gut mit Wanderern gefüllt, bot aber dennoch Platz für alle. Von hier oben war der Blick noch überwältigender wie vom Ellmauer Tor selbst. Die Steinerne Rinne fiel steil bis zum Stripsenjochhaus ab und war von fast senkrechten Wänden begrenzt. Immer wieder lösten sich Steine, die in die Rinne stürtzen.
Für den Abstieg wählte ich den Weg über die Gaudeamshütte. Der erste Teil des Weges bis zum Schneefeld war identisch mit dem Aufstieg, bevor dann wieder ein langes Stück geröllgesurft werden musste.
Für die gesamte Runde habe ich ungefähr 4,5 Stunden benötigt, habe aber auch auf größere Pausen verzichtet. Bei dieser Tour lohnt es sich im Hochsommer unbedingt zeitig loszugehen, um zumindest den Aufstieg noch im Schatten zu schaffen. Ab 10 Uhr brennt die Sonne stark in das schmale Tal hinein, so dass die Wanderung sehr anstrengend wird. Wasser ist nur an den Hütten erhältlich. Zwischendurch gibt es keine Quellen. Der schweißtreibende Aufstieg wird durch die grandiose Kulisse des Kaisergebirges belohnt.
