Hoher Riffler (3231m) - 01/08/2011

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Aufstieg durchs ''schottische'' Hochland
Aufstieg durchs ''schottische'' Hochland
Der Abzweig zum schneebedeckten Riffler*
Der Abzweig zum schneebedeckten Riffler*

Robert und ich hatten eine Woche gemeinsamen Urlaub vor uns. Unsere Spielwiese waren die Alpen und der Abschluss der Via Claudia Augusta in Venedig. Unser Zeitplan war eng. Es galt in kurzer Zeit so viele Dinge wie möglich zu erleben, auch wenn dabei der Schlaf manchmal etwas zu kurz kommt. Mag das vielleicht der Grund sein, warum uns niemand begleiten wollte?

Nachdem wir uns am Vortag schon ein bisschen in den Bergen (Klettersteig Ellmauer Halt 2344m) aufgewärmt hatten, sollte es heute richtig hoch hinaus gehen. In aller Früh setzen wir uns ins Auto und fuhren hinauf zum Schlegeisstausee (1798m) im Zillertal. Zunächst sahen wir vom Stausee erst einmal wenig. Wir sahen die Staumauer, ein bisschen Wasser und sonst nur graue und diffuse Wolken.

Unser erstes Ziel war das auf 2498 m gelegene Friesenberghaus. Der Aufstieg zog sich zunächst entlang niedriger Kiefern und versumpfter Wiesen. Schnell ließen wir die letzen Bäume hinter uns und wanderten durch eine Landschaft, die sehr karg, aber durchzogen mit vielen Wasserläufen war und an Schottland erinnerte. Die Wolken wichen zurück, so dass wir immer öfter einen tollen Ausblick auf die grandiose Bergwelt und die umliegenden schneebedeckten Berge bekamen.

Trittsicher, schwindelfrei, wasserdicht und kälteunempfindlich sollte man sein
Trittsicher, schwindelfrei, wasserdicht und kälteunempfindlich sollte man sein
Über diesen schmalen Grat da muss er kommen
Über diesen schmalen Grat da muss er kommen
Der Gipfel ist nah, aber leider in den Wolken
Der Gipfel ist nah, aber leider in den Wolken
Blick vom Gipfel auf den Schlegeisstausee
Blick vom Gipfel auf den Schlegeisstausee
Hoher Riffler prachtvoll ganz ohne Wolken*
Hoher Riffler prachtvoll ganz ohne Wolken*
Abstieg zum Schlegeisstausee
Abstieg zum Schlegeisstausee

Das Friesenberghaus ist der Dreh- und Angelpunkt für den Fernwanderweg von München nach Venedig, den Berliner Höhenweg und für Kurzwanderer, die einfach nur den Hohen Riffler besteigen wollen. Nach einer kurzen Mittagspause nahmen wir die zweiten 700 Höhenmeter in Angriff. Zunächst war der Anstieg noch sehr einfach, aber nach dem Abzweig zum Peterköpfel begann die Geröllkletterei. Wir folgten einem Wirrwarr aus Wegmarkierungen über kleine, große, wacklige und scharfkantige Steinplatten dem Weg immer weiter nach oben. Vor dem Gipfel wurde es immer steiler und der nun mittlerweile verschneite Weg führte über einen schmalen langen Grat direkt bis zum Gipfel. Schon vor dem Gipfel hatten uns die Wolken wieder ein und gaben uns auch vom Gipfel nur gelegentlich einen Blick ins Tal frei. Der Aufstieg mit ca. 1400 Hm und anschließende Abstieg zu Hütte ist nicht zu verachten. Das Klettern über das Geröll war anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht – nur schwindelfrei und trittsicher sollte man unbedingt sein.

Die Nacht verbrachten wir im Matratzenlager des Friesenberghauses. Das Haus war sehr voll, aber bis auf ein paar wenige Schnarcher konnten wir gut schlafen. Da wir beide gegen 5 Uhr morgens nicht mehr schlafen konnten, sind wir einfach aufgestanden, was bestimmt den Groll der anderen Schläfer auf uns gezogen hat. Wir frühstückten zum Sonnenaufgang draußen auf der Terrasse und setzen kurz nach 6 Uhr unseren Weg zur Olperer Hütte auf dem Berliner Höhenweg fort. Am Morgen war die Natur noch ganz still. Es waren kaum Wolken am Himmel und der Ausblick war fantastisch. 2h später erreichten wir die Operer Hütte, die sich sehr fotogen oberhalb des Schlegeisstausees positioniert, und begannen danach wieder mit dem Abstieg zum Stausee.

Wer sagt jetzt noch wir würden zeitig aufstehen? Wir nutzen nur den Tag.

Friesenberghaus
Friesenberghaus
Sonnenaufgang am Friesenberghaus*
Sonnenaufgang am Friesenberghaus*
Auf dem Weg zur Olperer Hütte
Auf dem Weg zur Olperer Hütte
Blick von der Olperer Hütte zum Schlegeisstausee (HDR)
Blick von der Olperer Hütte zum Schlegeisstausee (HDR)
Stand: 26.08.2011 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert* | v7
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