Schönbichler Horn (3134 m) - 24/07/2018
Das Schönbichler Horn im Zillertal ist einer der am einfachsten zu besteigenden 3000er in den Alpen. Dennoch braucht ich zwei Anläufe, um auf den Gipfel zu gelangen. Meine erste Bike & Hike Tour um auch entfernte Gipfel zu erreichen.
Mein erster Versuch scheiterte bereits 4:30 Uhr morgens in Kufstein, denn am Tag zuvor hatte ein Marder bei mir im Auto mehrere Kühlschläuche durchbissen. Ich hatte den Schaden beheben lassen und war für den nächsten Tag guter Dinge. Ich fuhr 4:00 Uhr morgens los und kurz nach Kufstein leuchtete wieder die Warnlampe auf, dass der Kühlmittelstand niedrig ist. Ich stoppte und tatsächlich hat der Marder die zweite Nacht in Folge zugeschlagen.
Eine Woche später startete ich meinen nächsten Versuch. Diesmal ohne Marder, aber wieder so früh. Ich erreichte Mayrhofen im Zillertal kurz vor 6 Uhr und folgte der Straße zum Schlegeisspeicher. Die Sonne ging gerade auf, aber für die Mautstation war ich zu früh, so dass ich mir die 14 € sparen konnte. Ich parkte am Ende der Straße am Zamsgatterl.
Die Tour auf das Schönbichler Horn ist mit 20 km (hin und rück) sehr lang und ein Teil des Berliner Höhenwegs, von dem ich in den letzten Jahren immer mal wieder ein Stück gegangen bin. Der erste Teil führt jedoch fast ebenerdig um den riesigen Schlegeisspeicher herum (5 km je Richtung). Um mir den langen Schotterweg zu ersparen, bin ich mit meinem Fahrrad am See entlang geradelt. Scheinbar machen das viele andere Wanderer auch, denn am Ende des Sees gab es unzählige Fahrradständer mit Kuhschutz.
Der Schotterweg führte nun noch ein Stück dem Hauptzufluss des Sees entlang, bevor dann der Aufstieg zum Furtschlaglhaus begann. In unzähligen Serpentinen geht es in 1,5 h bis zum Furtschlaglhaus hinauf. Der Aufstieg erlaubt tolle Ausblicke auf die markante Furtschlaglspitze und den vergletscherten Großen Möser.
Nach dem Haus beginnt der steile Teil des Anstiegs. Die Sonne hatte es noch nicht geschafft über die Gipfel zu klettern, was mir noch ein bisschen Abkühlung verschaffte. Ich stieg über kleine Geröllfelder und über Abschnitte mit größeren Felsplatten hinauf.
Unterhalb des Gipfels befand es eine lange Drahtseilsicherung zu einem Minisattel hinauf, der den Übergang von Furtschlaglhaus zur Berliner Hütte auf dem Berliner Höhenweg markiert. Von diesem Minisattel sind es nur noch wenige Höhenmeter hinauf bis zum Gipfel.
Der Gipfel eröffnet einen großartigen Blick auf die umliegenden Berge. Im Süden lagen der Große Möser und die Nordseite des noch höheren Hochfeilers. Auf der anderen Seite im Norden befand sich ebenfalls ein großer Gletscher und ganz in der Ferne die Berliner Hütte. Der Gipfel war gut besucht. Ich ließ mich jedoch nicht vertreiben und pausierte fast eine Stunde bei herrlichstem Wetter.
Mein Gipfelbesuch würde dann jedoch durch aufziehende Wolken beendet, die den Gipfel immer mehr einhüllten. Der Abstiegsweg war identisch dem Aufstieg nur ging dieser ganz schön in die Beine. Ich freute mich wieder beim Fahrrad zu sein und dann entspannt die letzten Kilometer am See entlang zurück zu radeln.
Der Wirtschaftsweg war am frühen Nachmittag gut besucht. Der Parkplatz war bis auf den letzten Platz belegt.
Die gesamte Tour ist toll, aber lang und kann gut mit dem Fahrrad abgekürzt werden. Insgesamt sind 1350 Höhenmeter zu bewältigen. Aufstieg: 3:15 h. Abstieg: 2:30 h.