Predigtstein (2234 m) - 12-14/10/2018

0
Im Vordergrund der Predigtstein mit Kreuz. Im Hintergrund das Inntal und der Eingang zum Zillertal.
Im Vordergrund der Predigtstein mit Kreuz. Im Hintergrund das Inntal und der Eingang zum Zillertal.

Der Ruf der Berge ist stark. Dieses Wochenende Mitte Oktober versprach ein Spätherbstwochenende der Superlative zu werden. In der Nacht gab es noch keinen Frost, die Tage sollten wolkenlos mit bis zu 27°C werden und bis auf 3000 m lag kaum Schnee.

In den letzten Jahren habe ich viele Touren im Chiemgau und den angrenzenden südlich gelegenen Alpen unternommen. Die Region westlicher Karwendel und Wettersteingebirge waren für eine Tagestour meist zu weit entfernt, weshalb ich dieses Mal das gesamte Wochenende für zwei größere Touren reserviert habe.

Mein gemütliches Nachtlager im Auto mit Matraze und Schlafsack.
Mein gemütliches Nachtlager im Auto mit Matraze und Schlafsack.
Alpengühlen an der Südseite des Wettersteingebirges.
Alpengühlen an der Südseite des Wettersteingebirges.
Sonnenaufgang im Gaistal. Rechts: Hohe Munde.
Sonnenaufgang im Gaistal. Rechts: Hohe Munde.

Am späten Freitagabend, es war bereits dunkel, fuhr ich über die Grenze nach Österreich und dann weiter nach Leutasch. Mein Schlafplatz für die Nacht befand sich am Ende der Straße ins Gaistal. Auf dem Wanderparkplatz Salzbach war ich ganz allein. Neben mir rauschte der Bach, über mir erstreckte sich ein grandioser Sternenhimmel – ich kam mir vor wie in den kanadische Rockies. Es fehlten nur die Food Locker für die Bären und natürlich die Bären selber. Dafür gab es aber öffentliche Toiletten und eine Aufladestation mit Steckdose, USB und WLAN.

Die Nacht im Auto bei nur 5°C war auf der Matratze und im Schlafsack angenehm. Obwohl es noch dunkel war, kamen die ersten Wanderer bereits 6 Uhr morgens. Ich stand ebenfalls auf und machte mir Tee und Suppe.

Der Aufstieg zum Predigtstein aus Richtung Norden.
Der Aufstieg zum Predigtstein aus Richtung Norden.
Die leichte Kraxelei hinauf zum Predigtstein sieht schwierig aus. Ist aber ganz leicht.
Die leichte Kraxelei hinauf zum Predigtstein sieht schwierig aus. Ist aber ganz leicht.

7:15 Uhr, es wurde gerade hell, begann ich meine Wanderung mit Handschuhen hinauf zur Rotmoosalm. Ich war noch gar nicht lange unterwegs, als die Berge im aufgehenden Licht der Sonne zu glühen begannen. Bei der Hämmermoosalm glühte die gesamte südliche Wettersteingebirgskette mit dem Hochwanner und auch dem freistehende Predigtstein. Schon bald verließ ich den breiten Forstweg und folgte einem schmalen, aber nicht sehr steilen Wanderweg weiter zur Rotmoosalm. Später erreichte ich wieder einen Forstweg, den ich vorbei an zwei privaten Hütten bis zum Abzweig Predigtstein und Steinernes Hüttl folgte.

Blick über das Gaistal mit der beeindruckenden Sonnenspitze in der Mitte.
Blick über das Gaistal mit der beeindruckenden Sonnenspitze in der Mitte.
Gipfelkreuz auf dem Predigtstein.
Gipfelkreuz auf dem Predigtstein.

Der Weg zum Sattel zwischen Predigtstein und Hochwanner war steiler und führte an zwei Abzweigen zum Predigtstein vorbei. Beim ersten Abzweig ignorierte ich den Predigtstein noch. Beim zweiten Abzweig konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und kletterte hinauf (1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA). Der Weg war kurz, denn nach 15 min (9:45 Uhr) stand ich bereits auf dem Gipfel (2234 m).

Blick zum Hochwanner und links davon die Zugspitze.
Blick zum Hochwanner und links davon die Zugspitze.
Der Weg auf den Hochwanner. Ein Teil des Weges ist auf dem Foto durch den Berg verdeckt.
Der Weg auf den Hochwanner. Ein Teil des Weges ist auf dem Foto durch den Berg verdeckt.

In weiteren 30 min folgte ich dem Weg zum Steinernen Hüttl bis zum Mitterjöchl (2110 m), einer Bank bevor der Abstieg zum Steinernen Hüttl beginnt. Ab hier gab es keinen ausgewiesen Wanderweg mehr, der auf den Hochwanner führte. Ich stieg zunächst weglos über eine steile Wiese nach oben. Ab und zu gab es kleine Trampelpfade, die mich dann zu einem erst Grad führten. Nach dem Grad führte ein halbwegs sichtbarer Weg über viel Schotter, aber gut mit Steinmandl markiert, bis zu einem markanten Felsenband auf 2460 m. Durch das 15 m hohe Felsenband gab es einen Kamin im 1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA. Der Kamin selber war nicht schwer, aber das viele lose Geröll flog mir nur so um die Ohren. Gut, dass ich allein unterwegs war.

Stand: 03.03.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
© 2019 Camillo's Adventures. Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet.