Von Hammersbach durch die Höllentalklamm - 04/10/2014

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Im Zickzack hinauf zur Wiese.
Im Zickzack hinauf zur Wiese.
Am Stahlseil hinauf ... es war nicht immer so übertrieben schwierig.
Am Stahlseil hinauf ... es war nicht immer so übertrieben schwierig.

Unser Weg schlängelte sich im Zickzack mit wenigen Drahtseilsicherungen die Wand bis zu eine Wiese hinauf. Wir waren auf der Wiese nicht allein, denn es gab unzählige Gämsen, die sich aber von unserer Anwesenheit nicht stören ließen. Von hier oben hatten wir einen einmaligen Blick über das Höllental und den gesamten dahinterliegenden Jubiläumsgrad bis zur Alpsitze. Der weitere Weg bis zur Riffelscharte war einfach, aber wir kamen dennoch ins Schwitzen, weil wir das erst mal den Schatten der Berge (Hoher Riffel) verlassen hatten und in der Sonne liefen.

Wir erreichen die Riffelscharte (2150 m) an der tiefsten Stelle. Die Riffelscharte zieht sich von einer etwas höher gelegenen Grasebene als schmaler Grat hinab zum tiefsten Punkt und steigt dann wieder zur Südlichen Riffelspitze auf. Die Riffelscharte bildet das Ende des Waxensteinkammes. In Richtung Norden breitet sich zwischen den mit Wald überzogenen Hügeln der Eibsee mit seinen zahlreichen kleinen Inseln aus. Die Südliche Riffelspitze fällt fast glatt wie eine schräg gestellt Fahrbahn ins Tal nach Norden hin ab.

Der nicht ganz einfache Aufstieg zum Gipfel.
Der nicht ganz einfache Aufstieg zum Gipfel.
Die Südliche Riffelspitze. Im Vordergrund die Riffelscharte und Abstieg zum Höllental.
Die Südliche Riffelspitze. Im Vordergrund die Riffelscharte und Abstieg zum Höllental.
Gruppenfoto der Gipfelstürmer.
Gruppenfoto der Gipfelstürmer.

Der Aufstieg zur Südlichen Riffelspitze ist am Anfang recht leicht, denn wir folgten einfach dem breit ausgetretenen Weg. Mit zunehmender Höhe verliert sich der Weg und auf den letzten schmalen 50 Hm beginnt eine Kraxelei im ersten, teilweise zweiten Schwierigkeitsgrad (UIAA-Skala). Vom schmalen Gipfelplateau (ca. 5x5 m) hatten wir einen unglaublichen Blick. Im Nordosten konnten wir noch den dicken Nebel von heute früh sehen. Auf der anderen Seite im Südwesten hatten wir freien Blick auf die Zugspitze, wo die ersten Wolken am Gipfel hängenblieben.

Ralf wählt einen etwas anspruchsvolleren Weg. Im Hintergrund der Eibsee.
Ralf wählt einen etwas anspruchsvolleren Weg. Im Hintergrund der Eibsee.

Nach einer kurzen Pause mit zahlreichen Fotos begannen wir mit dem beschwerlichen Abstieg, denn im oberen Bereich gab es viele lockere Steine, die auf größere geneigten Platten lagen und keinen wirklichen Halt gaben. Langsam tasteten wir uns voran und erreichten im Schneckentempo wieder die Riffelscharte.

Das lange Schuttsurfen macht Spaß und wir sind schnell wieder unten.
Das lange Schuttsurfen macht Spaß und wir sind schnell wieder unten.

Von der Grasebene oberhalb der Riffelscharte begann ein durchgängig gut gesicherter Steig hinab zu einem großen Geröllfeld. Mit etwas Bergerfahrung und Trittsicherheit kann der Steig problemlos ohne Klettersteigset bewältigt werden. Unterhalb des Steigs war dann „Geröllsurfen“ angesagt. Die Höhenmeter flossen nur so dahin. Wieder zurück im Wald liefen wir unterhalb der Zugspitzseilbahn und parallel zu den Gleisen der Zahnradbahn hinab in Richtung Eibsee. Der Weg war zwar einfach, aber das permanente Bergabgehen war auf Dauer sehr anstrengend. Da wir nicht wussten, ob am Eibsee noch ein Bus zurück nach Hammersbach fuhr, entschieden wir uns die letzten vier Kilometer auch gleich noch zu laufen, ohne erst komplett zum See abzusteigen.

Nach 8 Stunden und 15 Minuten erreichten wir in Hammersbach wieder den Parkplatz. Die Tour war sehr schön und vor allem abwechslungsreich. Es gab eine Klamm mit Wasserfällen und Tunneln. Schmale ausgesetzte Wanderwege und einen anspruchsvollen Gipfel mit leichten Kletterstellen, der einen grandiosen Ausblick garantiert. Auf dem Weg sind wir nur wenigen anderen Wandern begegnet. Der größere Andrang war wohl in den Seil- und Zahnradbahnen. Die 1500 Hm spürten wir vor allem nach dem langen Abstieg.

Stand: 02.11.2014 | Text + Bilder: Camillo | v7
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