Seefelder & Reither Spitze (2221 / 2374 m) - 12-14/10/2018

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In der ersten Nacht war ich immer mal wieder wach. In dieser Nacht schlief ich einfach durch bis der Wecker mich unsanft aus den Bergträumen riss. Nach einem kurzen Frühstück verließ ich das Gaistal und fuhr nach Seefeld.

Künstlicher Speichersee kurz nach 8 Uhr bei Sonnenaufang. Im Hintergrund die Hohe Munde und das Wettersteingebirge.
Künstlicher Speichersee kurz nach 8 Uhr bei Sonnenaufang. Im Hintergrund die Hohe Munde und das Wettersteingebirge.
Seefelder Joch von der Seefelder Spitze aus gesehen. Unterhalb des Jochs liegt die Bergstation der Seilbahn.
Seefelder Joch von der Seefelder Spitze aus gesehen. Unterhalb des Jochs liegt die Bergstation der Seilbahn.

Im westlichen Karwendel war heute die klassische Seefelder Königstour über die Seefelder und Reither Spitze mein Ziel. Am frühen Morgen war ich fast noch allein an der Talstation Rosshütte. Der Aufstieg zur Seefelder Spitze führt durch das riesige Wintersportgebiet Rosshütte. Der gesamte Berghang bis hinauf zum Seefelder Joch ist mit Liften, Gondeln, Bergbahnen, Beschneiungsanlagen, künstlichen Seen und Almenrestaurants zugebaut. Auf breiten Forstwegen lief ich zügig bis hinauf zur Bergstation der Seilbahn und stand kurze Zeit später auf dem Seefelder Joch (2 h).

Der windige Gipfel der Seefelder Spitze. Ein leuchtendes Gipfelkreuz.
Der windige Gipfel der Seefelder Spitze. Ein leuchtendes Gipfelkreuz.

Ab dem Joch gab es nur noch die „normalen“ schmalen Wanderwege. Der Weg zog sich gemütlich hinauf zur Seefelder Spitze. Dieser Morgen war sehr windig. Immer wieder gab es starke Böen, so dass ich mir einen geschützten Platz für eine Pause suchen musste. Vom Gipfel der Seefelder Spitze hatte ich einen fantastischen Blick auf die mächtige Pyramide der Reither Spitze. Die Nordseite des Berges wirkte sehr schroff, steil und abweisend.

Von der Seefelder Spitze musste ich wieder weit absteigen, bevor es dann wieder bergauf ging.
Von der Seefelder Spitze musste ich wieder weit absteigen, bevor es dann wieder bergauf ging.
Die steile, abweisende Pyramide der Reither Spitze.
Die steile, abweisende Pyramide der Reither Spitze.
Der Weg durch das Schuttkar hinauf zum Reither Joch.
Der Weg durch das Schuttkar hinauf zum Reither Joch.

Von der Seefelder Spitze stieg ich in mehreren Serpentinen hinab, um in ein riesiges windgeschütztes Schuttkar unterhalb der Reither Spitze zu gelangen. Durch das Schuttkar zog sich ein leicht aufsteigender Weg bis kurz unterhalb des Reither Jochs. Erst kurz vor dem Reither Joch steigt der Weg wieder in engen Serpentinen steil bergan (30 min).

Eine Tafel warnt am Reither Joch vor dem "gefährlichen" Aufstieg zur Reither Spitze.
Eine Tafel warnt am Reither Joch vor dem "gefährlichen" Aufstieg zur Reither Spitze.

Die große Warntafel am windigen Reither Joch, dass der Aufstieg zur Spitze nur für Geübte sei, ließ mich kurz zögern, denn der Weg begann gleich mit einer drahtseilgesicherten Passage. Oberhalb der kurzen ausgesetzten Rinne beginnt jedoch ein normaler Weg, der über mehrere Geländestufen direkt zum Gipfelkreuz führt (30 min). Der Aufstieg war deutlich einfacher und kürzer wie der Aufstieg zum Hochwanner.

Blick vom Gipfel nach Seefeld. Im Hintergrund die Hohe Munde und rechts davon das Gaistal.
Blick vom Gipfel nach Seefeld. Im Hintergrund die Hohe Munde und rechts davon das Gaistal.

Auf dem Gipfel der Reither Spitze war es ebenfalls windig. Zum ersten Mal konnte ich die Nördlinger Hütte sehen und den langen Abstieg durch den Wald erahnen. Der Weg von der Reither Spitze zur Nördlinger Hütte (30 min) ist nur an wenigen Stellen mit einfachen Klettereinlagen verbunden.

Von der Nördlinger Hütte führte ein endloser Serpentinenweg zunächst durch Latschenkiefern, später durch Wald hinab zur Reither Jochalm. Für den Abstieg über diesen eintönigen und steilen Weg habe ich 1:15 h genötigt. Von der Reither Jochalm führt die letzten halbe Stunde ein breiter Forstweg hinab zur Talstation der Rosshütte.

Die Reither Spitze und die Nördlinger Hütte.
Die Reither Spitze und die Nördlinger Hütte.

Mein zweiter Wandertag war anstrengend, denn zum einen steckte mir noch die Wanderung vom Vortag in den Knochen und zum anderen war der Aufstieg zum Seefelder Joch wenig einladend. Die Seefelder Königstour mit 1240 Hm habe ich in 5,5 Stunden absolviert. Die Tour kann mit der Seilbahn hinauf zum Seefelder Joch entschärft werden.

Stand: 03.03.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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