Schrattenflue (2092 m) - 21/07/2019

0
Mein Wanderstart- und endpunkt an der Bushaltestelle in Hirsegg.
Mein Wanderstart- und endpunkt an der Bushaltestelle in Hirsegg.

Im diesjährigen Sommerurlaub hat es uns u.a. für eine Woche in die Schweiz verschlagen. Bei einer Solotour nicht allzu weit von Luzern entfernt, habe ich den wildzerklüfteten Felsriegel der Schrattenflue durchwandert. Der Berg wird als toller Voralpenaussichtsgipfel angepriesen, aber seht selbst …

Der Aufstieg über Wiesen zur Alp Schlund. Rechts oben die hellgrauen Felsen der Schrattenflue.
Der Aufstieg über Wiesen zur Alp Schlund. Rechts oben die hellgrauen Felsen der Schrattenflue.
Boardwalks über moorige Wiesen.
Boardwalks über moorige Wiesen.

Schon im Februar hatten wir die tiefverschneite Region Sörenberg besucht und sind auf das Brienzer Rothorn (2350 m) hinaufgefahren. Die entspannte und wenig überlaufene Region Entlebuch ist im Süden von mehreren hohen Bergketten eingerahmt. Einer der freistehenden Gebirgsstöcke bildet dabei die 6 km lange Schrattenflue, die sich deutlich vom Hügelland des Emmentals abhebt.

Ich begann meine Wanderung an der Bushaltestelle Hirsegg in Sörenberg. Von der Straße blickte ich zur deutlich sichtbaren Schrattenflue hinauf. Zunächst war ich etwas irritiert, denn der hellgraue Kalkstein wirkte, als wären die Flanken des Gebirgsstocks noch mit Schnee bedeckt. Ich überquerte auf einer kleinen Straße einen Bach und stieg hinter einigen Häusern einen gut markierten Weg Richtung Alp Schlund hinauf. Der Weg wechselte zwischen steilen Wiesen (mit und ohne Kühe), Wirtschaftswegen, kleinen Waldstücken und Boardwalks.

Über tief zerklüftete Kalkfelsen gings nach der Alm Silwängen hinauf.
Über tief zerklüftete Kalkfelsen gings nach der Alm Silwängen hinauf.
Ab dem Heideloch (1933 m) konnte ich den Gipfel des Hengst (2092 m) fast sehen.
Ab dem Heideloch (1933 m) konnte ich den Gipfel des Hengst (2092 m) fast sehen.
Der entspannte Kammweg Richtung Süden. Leider mit nur wenig Aussicht.
Der entspannte Kammweg Richtung Süden. Leider mit nur wenig Aussicht.
Blick zurück über den Kamm der Schrattenflue vom Schibengütsch (2037 m).
Blick zurück über den Kamm der Schrattenflue vom Schibengütsch (2037 m).
Auf dem Gipfel des Schibengütsch (2037 m) mit Blick Richtung Brienzer Rothorn.
Auf dem Gipfel des Schibengütsch (2037 m) mit Blick Richtung Brienzer Rothorn.

An der Alp Schlund teilte sich der Weg. Ich folgte dem Wirtschaftsweg Richtung Norden bis zur Alm Silwängen. Ab der Alm wurde der Weg zum schmalen Bergpfad, der schnell an Höhe gewann. Schon bald ließ ich nicht nur die Bäume hinter mir, sondern auch das schöne Wetter. Das Kalkgestein ist tief eingefurcht, ist aber auch sehr griffig, so dass es bis zum Heideloch (1933 m) schnell weiter hinauf ging. Hinter den tiefhängenden grauen Wolken zeigte sich ab und zu schemenhaft der Hengst (2092 m), die höchste Erhebung des Gebirgsstocks. Auf dem Hengst, den ich nach 2,5 Stunden erreicht hatte, gab es ein Gipfelkreuz, aber absolut keine Aussicht. Die Westseite des Berges fiel steil in die Tiefe hinab.

Prächtige Blumenwiesen am Wegesrand.
Prächtige Blumenwiesen am Wegesrand.

Der Kammweg führte anschließend Richtung Süden vorbei am markanten Türstehäuptli (2031 m) bis hin zum Schibengütsch (2037 m). Die Sicht wurde allmählich wieder besser, so dass ich die nähere Umgebung genießen konnte. Ein Fernblick auf die Berner Alpen blieb mir jedoch bis zum Schluss verwehrt. Vom Schibengütsch stieg ich einen steilen Hang hinab zu Chlus Alm und kehrte von dort zurück zu Alp Schlund, von wo aus ich den gleichen Weg wie beim Aufstieg zur Bushaltestelle Hirsegg folgte.

Beim Abstieg wurde das Wetter wieder deutlich besser. Im Tal befindet sich Sörenberg.
Beim Abstieg wurde das Wetter wieder deutlich besser. Im Tal befindet sich Sörenberg.

Die Bergtour hat mir gefallen. Der Rundweg war sehr abwechslungsreich und eine ausgedehnte Kammwanderung macht immer Spaß. Der Karst nimmt bisweilen die seltsamsten Verwitterungsformen an. Ich konnte leider kein Bergpanorama genießen, aber es hat zum Glück auch nicht geregnet.

Fakten: Tourenlänge = 15,5 km, Höhemeter = 1.100 Hm, Dauer mit Pausen = 5,5 h.

Stand: 28.09.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
© 2019 Camillo's Adventures. Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet.