Naviser Höhenrunde – 05/06/2022

Der Aufstieg zur Peeralm aus dem Naviser Tal war leicht.

Am Morgen meiner Wanderung war ich mir gar nicht so sicher, ob ich die geplanten Gipfel erreichen kann, denn es lag noch recht viel Schnee in den Bergen. Da meine komplette Tour auf der nach Süden ausgerichteten Talseite lag, war es einen Versuch wert.

Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich am Ende des Tals. Von Navis aus fährt man den schmalen Oberweg immer weiter ins Tal hinein bis zum ausgewiesenen Parkplatz Grün am Ende der Straße.

Die letzte Alm vor dem Naviser Jöchl. Die markante Naviser Sonnenspitze hinten rechts.

Der Wanderweg beginnt direkt am Parkplatz Grün und folgt einer breiten Forststraße zunächst bis zur Peeralm. Der Aufstieg ist leicht und die Alm schnell erreicht. Ab Peeralm folgt der Weg über Almgelände bis zur Zehenteralm und weiter hinauf bis zu einer letzten Alm mit kleiner Kapelle unterhalb des Naviser Jöchls. Der Aufstieg zum Jöchl wird deutlich steiler und führte auch über einige erste Schneefelder. Im Osten erhob sich bereits die imposante Spitze der Naviser Sonnenspitze (2620 m).

Blick vom Doppelgipfel der Naviser Sonnenspitze zu Grafmartspitze, Grünbergspitze und Rosenjoch.

Am Naviser Jöchl lag noch eine Menge Schnee, aber es gab immer einen Weg vorbei.

Alpenblumen mit Grünbergspitze.

Auf der Nordseite breitete sich auf dem Naviser Jöchl ein riesiges Schneefeld aus. Der Schnee war alt, fest und flach. Vom Jöchl aus konnte ich bereits die Grünbergspitze im Westen, aber auch die Sonnenspitze erahnen. Ich überquerte das Schneefeld Richtung Osten und folgte dem Wegmarkierungen. Ein weiteres Schneefeld zwang mich zu einer Pause, denn es waren keinerlei rote Markierungen mehr zu sehen. Es gab zwar vereinzelte Fußspuren, über den Schnee, aber an deren Ende gab es keine sinnvolle Möglichkeit weiter aufzusteigen. Ich suchte lange, bis ich dann einfach weiter nach Osten ging und tatsächlich am Ende des riesigen Schneefeldes wieder einen Weg gefunden habe.

Aufstieg zur Grafmartspitze über Schutt- und Schneefelder. Grünbergspitze links hinten.

Grafmartspitze und der weitere Kammwanderung zur Grünbergspitze.

Aufstieg mit Klettereinlage hinauf zur Grünbergspitze.

Die Naviser Sonnenspitze besteht aus einem Doppelgipfel. Der erste sehr markante Gipfel mit dem weithin sichtbaren Gipfelkreuz, kann nicht erwandert werden. Dahinter liegt der höhere zweite Gipfel, der nur über ein verschneites steiles Geröllfeld zu erreichen war. Ich umrundete das Schneefeld und stieg dann über Geröll zum Gipfel auf. Der Blick vom Gipfel entschädigte die Mühen. Unmittelbar vor mir befand sich der erste Gipfel der Sonnenspitze. Nach dem Jöchl erhob sich die Grafmartspitze (2720 m), die Grünbergspitze und etwas abseits das Rosenjoch (2796 m) – meine nächsten Ziele.

Klettern über dem Schneefeld hinauf zur Scharte.

Der Abstieg zum Naviser Jöchl über die Schneefelder war deutlich leichter wie der Aufstieg. Der weitere Pfad führte über ansteigende weiträumige Geröllfelder mit vielen Markierungen. Die Grafmartspitze war über ein weiteres flaches Schneefeld leicht zu erreichen. Vom Gipfel führte der Weg über eine flache Geröllebene zu einem kleinen Schmelzwassersee. Das Wetter begann sich langsam zu ändern. Im Westen bauten sich die ersten dunklen Wolken auf und der Wind hatte deutlich zugenommen.